Montag, 31. Juli 2017

Urlaub von der Reise

Am Freitag habe ich das Fahrzeug für die nächsten 5 Wochen von der Autovermietung abgeholt: Ein weißer VW Jetta. Der Wagen ist erstaunlich geräumig und wie ich heute beim ersten Tanken festgestellt habe, auch recht sparsam. Praktischerweise hat das Auto einen Tempomaten, den ich einfach nur aufs erlaubte Maximaljettatempo einstellen brauche. Fürs Motorrad würde ich mir sowas für die langen Strecken auch wünschen. Ich habe zwar einen Feststeller für den Gasgriff, aber konstant fährt das Motorrad damit nur auf ebener Strecke ohne Gegenwind. Gehts bergauf, wird das Fahrzeug damit langsamer und bergab schneller. Als Erstes habe ich das Auto mit einer Kühlbox ausgestattet –> endlich kalte Getränke! Am Samstag kam meine Frau Andrea am Flughafen Toronto an. Mit 2 Koffern voller Zeug aus Deutschland, was es hier nicht zu kaufen gibt und mit meinen in letzter Sekunde bestellten Ersatzteilen: Benzinpumpe, Bremsbeläge und ein neuer Kettensatz. Manches ist vielleicht noch nicht komplett am Ende, aber wenn ich das jetzt tausche, dann brauche ich mir bis zum Ende keine Gedanken mehr darum zu machen.

Samstag, 22. Juli 2017

Glitzerndes Wasser

P1100895Genau das bedeutet der Name Ontario in der Sprache der First Nations. Und gerade hier im Nordwesten der Provinz wird das bei den unzähligen Seen auch ganz deutlich. Die Straße wird auch wieder richtig kurvig und führt durch felsiges Gelände. Überall sieht man diese aus flachen Steinen aufgebauten Inukshuks. Diese sollen einen Menschen symbolisieren. Ein ganz besonders großes EP1100896xemplar dient hier als Ortsschild. Heute ist es etwas kühler und so läuft das Motorrad auch wieder ganz normal. Einen “kleinen Service” werde ich trotzdem mal machen müssen. Obwohl ich die hinteren Bremsbeläge unterwegs schon mal getauscht habe, gehen sie schon wieder dem Ende zu. Wahrscheinlich bremse ich durch die hohe Beladung hinten einfach mehr. Gegen Abend holen mich die Regenwolken ein und so muß ich mich mal wieder nach einem Motel umsehen. So sehe ich im TV auch, was überall los ist, wo ich durchgefahren bin: Tornados in Saskatchewan, Unwetter im Mittleren Westen und riesige Waldbrände in British Columbia und Alberta. Wird Zeit, an mein Zwischenziel in Ontarios Südwesten zu kommen.

Freitag, 21. Juli 2017

Saskatchewan und Manitoba

P1100872Das Land hier ist einfach nur flach, bestenfalls leicht hügelig. Ab und zu macht der Transcanada-Highway mal einen Knick und dann gehts wieder ein paar Kilometer geradeaus weiter. Ringsum ist praktisch ausschließlich Farmland mit riesigen Rinderherden, Rapsfeldern oder einfach nur Steppe. Heiß ist es aP1100884uch wieder geworden und da ich außer zum Tanken fast nicht anhalte, fängt die Maschine wieder an zu zicken. Wobei das Geruckel anders ist als letztes Mal: Der Motor geht nicht aus, sondern läuft im Leerlauf sauber weiter. Da es Mittagszeit, der Tank fast und auch der Magen ganz leer sind, mache ich erstmal Pause. Danach läuft den restlichen Tag wieder alles, als ob nie was gewesen wäre. Ich tanke allerdings sicherheitshalber öfter mal nach als nötig.

Mittwoch, 19. Juli 2017

Alberta

P1100851Nach zwei Tagen durch die Berge mit mehr oder weniger Dauerregen ist es gestern gegen Abend endlich trocken geworden. Die Schönheit der kanadischen Rockies konnte man nur erahnen, Fotos habe ich von dem Drama keine gemacht. Die Straße schlängelte sich immer wieder an türkisblauen Seen und Flüssen entlang, umrahmt von Bergen. Vermutlich P1100853schneebedeckt, aber das war vor lauter Regen, Wolken und Nebel nicht zu sehen. Angehalten habe ich nur zum Tanken, um aus dieser Kälte rauszukommen. Dafür gabs dann kurz vor Jasper mal wieder einen schönen KOA Campingplatz. Heute dann die Fahrt auf dem Icefield Parkway von Jasper nach Banff. Dieser macht seinem Namen alle Ehre, denn es gP1100864eht an zahllosen Gletschern vorbei. Leider sind die Nationalparks Jasper und Banff weltweit ein Begriff und so ist mitten unter der Woche ein Betrieb wie wenn man an einem sonnigen Sommerwochenende durch Lenggries in die Berge will. Richtigen Verkehrskollaps gibts immer dann, wenn neben der Straße ein armer Bär nur fressen will und alle unbedingt ein Foto davon brauchen. Mit derP1100862 Annäherung an Banff erkennt bzw. riecht man dann auch die Ursache für die permanent trübe Luft seit heute morgen: Irgendwo brennt mal wieder eine Waldfläche. Sogar ein paar Ascheflocken rieseln ab und zu herunter. Banff selber sieht aus wie diese Nobelskiorte in den italienischen oder französischen Alpen. Wer hier noch nie war, hat nichts verpaßt. Hier bin ich jetzt auch auf den Trans-Canada-Highway gestoßen, dem ich aus Zeitgründen fast bis Toronto folgen werde. Nächste Woche muß ich am Flughafen sein…

Sonntag, 16. Juli 2017

Signpost Forest, Watson Lake

Es regnet leider immer noch. Aber ich muß ja heute kein Zelt abbauen, sondern kann einfach losfahren. In Erwartung kühler Temperaturen habe ich mir heute gleich mal die Heizsohlen in die Stiefel gesteckt. Leider scheint damit irgendwas nicht zu stimmen, denn warm wird es nicht an den Füßen. Ein kurzer Check beim näcP1100836hsten Tankstopp, woran es jetzt lag, ging leider auch nicht, denn das Multimeter ließ sich nicht einschalten. Muß ich mir anschauen, wenns mal wieder trocken und wärmer ist. Der Alaska-Highway führt heute einfach nur durch Wälder und an Seen und Flüssen entlang. Nur in Watson Lake gibts mal wieder was zu sehen. Dort hat mal vor einiger Zeit ein Mensch ein Schild zu seiner Heimatstadt angebracht und vieP1100835le andere haben es seither nachgemacht. Viele deutsche Kommunen würden hier ihre fehlenden Ortsschilder wiederfinden. Natürlich habe ich hier auch ein Schild hinterlassen. Und ich betone ausdrücklich, daß ich das Schild nicht illegal abgeP1100837schraubt, sondern gekauft habe!

Samstag, 15. Juli 2017

Yukon

P1100747Mit einem Schlenker über Anchorage bin ich wieder Richtung Kanada gefahren. Auf dem Weg lagen wieder zwei Stopps auf Campingplätzen, wobei der eine günstig, aber so lala war. Der andere war noch günstiger, aber geradezu super. Kaum Leute, ruhig gelegen und ein wahnsinnig tolles WaschhauP_20170712_220007s im Blockhüttenstil. Und picobello sauber, was nicht immer selbstverständlich ist. Dazu sogar gutes Internet, was in dieser Einsamkeit erstaunlich war. Wer mal dort campen möchte, es ist der Red Eagle Campground an der Straße zwischen Tok und GlenallenP1100760. Nach einem letzten Tankstopp auf US-Seite in Tok gings auf den Taylor-Highway Richtung Chicken. Wer übrigens bei Highway an Autobahn denkt, liegt falsch. Die Highways sind vergleichbar mit unseren Bundesstraßen, also übergeordnete Verbindungsstraßen. Wobei das keinesfalls eine geteerte Oberfläche garantiert. Kurz vor Chicken war der Asphalt nämlich wieder zuende und es staubte wieder bis P1100769zur kanadischen Grenze. Nach 5 Minuten konnte ich auch schon auf den “Top of the World Highway” weiterfahren. Dieser heißt so, weil die Straße immer oben auf den Bergkämmen (oder knapp drunter) verläuft. Die Aussicht über die Landschaft erzwingt wieder laufend Fotostopps. Am Ende gabs vor Dawson City noch eine Fährüberfahrt über den Yukon. Hier bin ich dann noch einen Tag länger geblieP1100811ben, um mir das Minengebiet und die Stadt anzuschauen. Die Strassen sind hier immer noch nicht geteert und die Gehwege bestehen aus Holzplanken. Dawson City hat heute ca. 2000 Einwohner, während es zu Zeiten des Goldrauschs Ende des 19. Jahrhunderts mal 30000 waren. Das mag man sich hier gar nicht vorstellen, so beschaulich, wie es heute zugeht. Nach Planung wäre ich danach Richtung Watson Lake über Ross River durch die Pelly Mountains gefahren. Die Schotterstrecke wurde mir mehrfach wegen der phantastischen LandscP1100826haft am Yukon entlang empfohlen. Leider wurde das Wetter zunehmend schlechter, sodaß ich dann lieber auf die Schlammschlacht verzichtet habe und Richtung Whitehorse auf (mehr oder weniger) geteerter Straße geblieben bin. Wegen Dauerregens habe ich mir in Tagish ein Zimmer (Tagish Holiday Park) genommen. Das war mal wieder ein echter Glücksgriff. Nicht nur, daß ich hier gleich ein Willkommensgetränk bekommen habe, nein, es gab gleich einen ganzen unterhaltsamen Abend mit dem Besitzer am Lagerfeuer beim Hotdog-Grillen! Dazu ein supersauberes neues Zimmer und das Motorrad kann direkt davor parken. Leider hat man mir gesagt, daß es hier (ungewöhnlicherweise im Juli) schon seit 3 Wochen regnet. Und auch im Moment rauscht es draußen immer noch.

Montag, 10. Juli 2017

zurück nach Fairbanks

P1100720Das Wetter hat sich heute leider verschlechtert. Nach einem kurzen trockenen Stück fing es an zu regnen. Als dann die Piste Richtung Süden wieder anfing, wurde es teilweise richtig unangenehm rutschig. Dazu kam noch ein höherer Lkw-Verkehr, wahrscheinlich weil Montag ist. Dazu muß man immer aufpassen, nicht aufs Bankett zu geraten, denn das ist richtig weich. Und dann sind unterhalb der Piste inP1100722 der Fahrspur auch noch Unterspülungen, von denen man nur gelegentlich dunkle Löcher in der Oberfläche sieht. Daß die Fahrbahn von den schweren Lkw hier nicht einbricht, ist erstaunlich. Ungefähr 120km vor Fairbanks fing der Teer wieder an und ich konnte wieder schneller fahren. Mein erster Weg war zu einer Waschbox, denn der hochgeschleuderte Dreck wird steinhart und geht nur durch Regen nicht weg. Insbesondere den Kühler mußte ich reinigen. Denn genau das ist es, was in vielen Reiseberichten steht: Trotz Regen und niedriger Temperaturen überhitzt der Motor, weil der Kühler irgendwann zu ist.

Sonntag, 9. Juli 2017

Deadhorse / Prudhoe Bay

P1100686Deadhorse ist im Grunde nur ein Industriegebiet und deshalb für einen Aufenthalt weniger geeignet. Zumal auch Camping nirgendwo möglich und auch ratsam ist, müßte man im nicht ganz preiswerten Hotel einchecken. Deshalb bin ich heute von Coldfoot nach Prudhoe Bay und auch wieder zurück gefahren. Das Zelt und Gepäck konnte icP1100692h so am Campingplatz zurücklassen. Natürlich ist es so ein langer Tag geworden, aber man muß ja nie im Dunklen fahren, weil die Sonne hier nicht mehr untergeht. Die Fahrt geht durch Berge und später einfach nur durch flaches Land. Ab und zu gibt es eine Pumpstation oder ein Servicecamp für die Pipeline. Auch einige Campingplätze sind an der Strecke. Sprit gibt es allerdings erst in Deadhorse wP1100702ieder, deshalb sollte man für mindestens 400km Benzin dabeihaben. Die Piste hat sogar geteerte Abschnitte, besteht aber meistens aus festgewalztem Schotter. Abschnittsweise ist ein etwas erdiger Teil dabei, sodaß es nicht so staubt. Aber wenn es mal staubt, dann gewaltig. Bei Begegnungen mit Lkws hält man am besten kurz am Rand an und wartet, bis der Wind die Sicht wieder freigeblasen hat. An der Piste wird in der kurzen Sommerzeit hier oben natürlich gebaut und repariert. So gibt es immer wieder kleine und größere Baustellen an der Strecke. Die drei größeren Baustellen haben dann allerdings kurz vor Deadhorse auf mich gewartet. Dabei muß man immer warten, bis ein Pilot Car kommt, welches dann die wP1100706artenden Fahrzeuge durch die Baustelle führt. Dabei fährt man mal links oder rechts, je nachdem, wo zwischen den Baufahrzeugen gerade frei ist. Diese Baustellen sind teilweise bis zu 15km lang. So muß man manchmal eine Zeitlang am Beginn auf das Pilot Car warten. Meistens kommt man dann mit den Menschen ins Gespräch, die hier den Vekehr stoppen. In Deadhorse habe ich dann nur kurz aufgetankt, etwas gegessen und bin wieder zurückgefahren. Direkt ans Polarmeer kommt man hier nur, wenn man vorher einen kostenpflichtigen Termin bucht. Dann wird man mit einem Securityfahrzeug durch die Ölanlagen gekarrt.

Samstag, 8. Juli 2017

Coldfoot

P1100658Heute also gings los auf den berühmt-berüchtigten Dalton-Highway. Die Straße ist eigentlich als Versorgungsstraße für die Ölfelder an der Prudhoe Bay konzipiert worden. Dort wurde um 1970 herum Öl entdeckt und dazu die Transalaska-Pipeline gebaut, die von Prudhoe Bay quer durch Alaska nach Valdez führt. Dort wird das Rohöl auf TankeP1100667r verladen und zu den Raffinierien in den anderen US-Bundesstaaten gebracht. Inzwischen kommen aber auch immer mehr Touristen und eben auch Motorradfahrer, die mal am nördlichsten erreichbaren Punkt des Kontinents gewesen sein wollen. Die Landschaft auf dem Weg dorthin ist ebenso überwältigend. Coldfoot liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen Fairbanks und Deadhorse. Geboten wird Unterkunft, Essen und Sprit. Interessante Landmarken unterwegs sinP1100663d noch der Yukon River und die Überquerung des nördlichen Polarkreises. Von Fairbanks aus hat man noch ca. 120km Teerstraße, dann fängt eine Piste an. Die Oberfläche wechselt dabei ständig: Mal ist sie hart und fest, dann wieder leichter Rollsplitt oder auch mal wieder Stücke von Asphalt. Am besten sind die festen, leichten feuchten Abschnitte mit leichtem Erdanteil P_20170709_053100zu fahren. Es staubt nicht, aber es ist auch nicht rutschig. Wehe allerdings, wenn einer der Wasser-Lkws langfährt und zum Zwecke der Staubvermeidung die Fahrbahn einnässt. Dann wirds unangenehm rutschig. Wie das bei Regen ist, möchte ich gar nicht wissen. Aber die Wetterlage ist gut. In Coldfoot gibts eine nette Campingwiese an einem Teich, wo sich die Motorradfahrer quasi die Klinke in die Hand geben.

Freitag, 7. Juli 2017

wieder mal neue Reifen in Fairbanks

P1100631Gestern habe ich zugesehen, nach Fairbanks zu kommen. Der Grenzübertritt ging sensationell schnell. Nur den Pass kontrolliert und eine Frage, dann konnte ich schon wieder weiterfahren. In Faibanks hatte ich eine Adresse, die in den englischsprachigen Reiseforen immer wieder genannt wird, wenn die Leute mit dem Motorrad nach Deafhorse wollen. Ich hatte schon vorher mal Mailkontakt, aber irgendwie hat die Kommunikation nicht recht geklappt. Wohl auch, weil ich nur ziemlich unregelmäßig am Abend auch Internet habe. So bin ich einfach mal hingefahren, vielleicht klappts ja. Leider hatte er keine Reifen für mich, aber anscheinend ziemlich schlechte Laune. So bin ich dann heuP1100637te morgen bei einem anderen Händler kurz nach 9 am Tresen gestanden. Hier bekam ich meine Reifen aufgezogen, aber die Werkstatt brauchte dafür den ganzen Tag. Ein anderer Kunde, der ebenfalls um 9 Uhr da P1100641war, wartete auch nachmittags um 16 Uhr immer noch. Den Plan, noch am nachmittag nach Coldfoot zu fahren, konnte ich streichen. Bevor ich bei dem Hostel von letzter Nacht wieder mein Zelt aufgeschlagen habe, bin ich dann noch kurz nach North Pole gefahren. Der Ort liegt kurz vor Fairbanks und dort hat alles irgendwie mit Weihnachten zu tun. Natürlich gibts einen Shop mit allem, was man sich vorstellen (oder auch nicht) kann.

Mittwoch, 5. Juli 2017

Kluane Lake

P1100613Die Strecke durch den Yukon Richtung Grenze zu Alaska ist wunderschön zu fahren. Schneebedeckte Berge zwischen malerischen Seen und dazwischen schlängelt sich der Alaska-Highway durch. Viel Verkehr ist nicht, denn der Warentransport von und nach Alaska wird wohl per Schiff oder Flugzeug abgewickelt. Weit bin ich allerdings heute niP1100620cht gekommen. Aufziehende Gewitter über dem Kluane Lake haben mich an diesem frühzeitig das Zelt aufschlagen lassen. Der Cottonwood Campground war mal wieder ein Glücksgriff. Die Zeltplätze waren alle direkt am Kiesstrand des glasklaren Sees. Und kaum P1100627zu glauben: Auf dem Platz nebenan war ein Camper mit Starnberger Kennzeichen. Am Abend gabs auch hier auf der Terrasse des Office ein kleines Konzert mit Countrymusik. Es ist inzwischen merklich lange hell hier und man muß sich zwingen, schlafen zu gehen.
Mir ist zwischenzeitlich mal ein um fast 50 Prozent höherer Spritverbrauch aufgefallen. Ein Luftdruckcheck der Reifen am Abend war in Ordnung. Konnte also nur schlechter Sprit oder ein Problem mit dem Motor sein. Ich habe dann konsequent nur noch Premiumsprit getankt, worauf sich der Verbrauch wieder normalisiert hat. Ich habe da eine ziemlich ranzlige Tankstelle an der Kreuzung Cassiar-/Alaska-Highway in Verdacht, wo es nur Regular gab. Wahrscheinlich war der Sprit extrem mit Ethanol gestreckt. Normalerweise ist Regular nämlich kein Problem. Gauner…

Dienstag, 4. Juli 2017

Kilometerfressen…

P1100558War es gestern schon so kühl, daß ich wieder den Goretex-Außenanzug gebrauchen konnte, so habe ich heute auch noch die Winterhandschuhe dazunehmen müssen. Die 6 Grad am Morgen gingen noch auf 3 runter, dazu hat es auch noch den ganzen Tag mehr oder weniger geregnet. Aber außer mir frieren hier noch jede Menge anderer Motorradfahrer, alle wahrscheinlich aus Alaska kommend. War im Süden noch die Chopperfraktion dominierend, so kommen hier fast nur noch Dualsport-Motorräder mit hohem GS-Anteil entgegen. Der Alaska-Highway schließlich  ist wesentlich breiter ausgebaut, außerdemP1100562 ist der abgemähte Grünstreifen links und rechts mindestens 15m breit. Eventuelles Wild, welches die Straße queren will, würde man so auf jeden Fall rechtzeitig sehen. So kommt man hier auch schneller vorwärts. Weil es auch sehr lange hell ist, bin ich direkt bis Whitehorse gefahren und habe mich unter der heißen Dusche eines Motels wieder aufgewärmt.

Montag, 3. Juli 2017

Hyder, Alaska

P1100542Nach Prince George hören die Anzeichen menschlicher Besiedelung schlagartig auf. Die Straße führt nur noch durch grüne Wälder und an Seen und Bergen vorbei. Ab und zu kommt schon noch ein Ort, aber am Ortausgang weist ein Schild immer darauf hin, man möge seinen Benzinvorrat prüfen. So habe ich dann doch sicherheitshalber den 10-Liter-Kanister mal aufgefüllt, bevor ich auf den Cassiar-Highway eingebogen bin. Es sind zwar regelmäßig Tankmöglichkeiten vorhanden, aber mir wurde gesagt, es könnte auch mal eine Tanke leer sein. Am Cassiar-Highway liegt der Abzweig nach Stewart (BC) bzw. Hyder in AlasP1100540ka. Der Ort ist bekannt dafür, daß man hier die Bären beim Lachsfischen beobachten kann. Leider war ich noch zu früh dran, die Saison beginnt erst Mitte Juli. Ansonsten ist Hyder fast eine Geisterstadt. Sie liegt zwar auf amerikanischem Gebiet, ist aber nur über Kanada zu erreichen. Da sie aber die südlichste Stadt in Alaska ist, kann man hier schnell mal Alaska besuchen, ohne ganz hoch fahren zu müssen. Eine Grenze ist natürlich vorhanden. Die Amerikaner sparenP1100550 sich hier den Kontrollaufwand, aber bei der Rückfahrt nach Kanada wurden die Papiere kontrolliert. Der Cassiar-Highway ist im Vergleich zum Alaska-Highway viel schmäler und weniger befahren. Deshalb fühlen sich hier auch die Schwarzbären recht wohl. Das Gebüsch an den Seiten reicht recht nahe an die Fahrbahn heran, sodaß man hier ziemlich angespannt entlangfährt. Durchaus zu recht, denn manche der Bären tummeln sich auch auf der Straße. Da hilft nur Warten, bis die Fahrbahn wieder frei ist. Mit der Kompaktkamera konnte ich leider nicht weiter ranzoomen, aber näher ranfahren wollte ich aus verständlichP1100551en Gründen auch nicht. So sparsam die Tankstellen hier verteilt sind, so sparsam sind auch die Übernachtungsmöglichkeiten. Ein durchaus nettes Ski-Heli-Resort hätte das Budget aber definitiv gesprengt. Nachdem ich auf einem Provincial Campground wegen der Bären ein wenig unsicher herumgeschaut hatte, weil außer mir fast alle in Wohnmobilen unterwegs waren, hat mir ein kanadisches Ehepaar angeboten, doch den Zeltplatz direkt an ihrem Wohmobil zu nutzen. Obendrein wurde ich dann noch mit Abendessen versorgt und wir haben uns bestens unterhalten. Thanks a lot, Linda and Larry!

Samstag, 1. Juli 2017

Happy Canada Day

P1100425Heute bin ich der nächsten Empfehlung Einheimischer gefolgt und in Quesnel nach Barkerville abgebogen. Leider eine 80km-Stichstraße, die ich dann auch wieder zurück mußte. Ein Benzincheck vorher ist da äußerst ratsam. Barkerville ist eine historische Stadt aus dem 19. Jahrhundert und entstand mit dem Einsetzen des dortigenP1100455 Goldrausches. Viele der alten Gebäude können auch von innen besichtigt werden und sind mit Einrichtungsgegenständen der damaligen Zeit ausgestattet. Auch sind viele Geschäfte als Restaurants in Betrieb oder es werden Dinge von früher verkauft. Im Souvenirshop werden Goldwaschpfannen gefüllt mit Kies und Sand und einP1100477igen Goldkörnchen verkauft. Die kann man in den bereitstehenden Wasserbottichen dann rauswaschen. Das mußte ich auf jeden Fall probieren. Die Touristen bekommen natürlich Hilfe, damP1100478it auch wirklich das Gold übrigbleibt und nicht alles weggewaschen wird. Gar nicht so einfach!
Vom Canada Day heute bekommt man natürlich nur was mit, wenn man wenigstens in einer Kleinstadt ist. So habe ich mich heute mal in einem Motel in Prince George (BC) in der Innenstadt einquartiert. Ein Feuerwerk gabs abschließend auch, ist aber schwer zu fotografieren. Das Bild gibt es nicht wieder, denn es war in Wirklichkeit beeindruckend.

P1100487P1100495