Samstag, 30. September 2017

Cabot Trail

P1110793Die Nacht war dann doch etwas arg stürmisch, sodaß ich heute morgen mein Zelt lieber abgebaut habe und weitergezogen bin. Fast die Hälfte des Cabot Trails bin ich gestern schon gefahren und so kam heute der Rest dran. Die Straße führte auch heute wieder teilweise durch den Nationalpark und so waren da auch zahlreiche Aussichtspunkte für Fotos. Die Laubfärbung zeigt sich bislang nur schwach. Daß die Färbung hier so viele Nuancen hat ist kein Wunder: Die Vielfalt des Mischwaldes ist größer als bei uns. Zwischendrin habe ich P1110796Apfelbäume entdeckt und sogar verschiedene Sorten! Da konnte ich mir heute direkt den Supermarkteinkauf sparen. Das Wetter war heute nicht ganz so freundlich, aber trotz vieler dunkler Wolken  hat mich der Regen nur gelegentlich getroffen. Aber es war weiter herbstlich frisch und am Abend war die Temperatur wieder bei 4,5 Grad angekommen. Dafür habe ich ein schönes Campingplätzchen bei Baddeck gefunden, auf dem ich noch eine Nacht bleiben werde. Dann habe ich morgen den ganzen Tag für den Südteil von Cape Breton.P1110803

Freitag, 29. September 2017

Meat Cove

P1110772Ich habe heute mal als kleine Runde den Cabot Trail geplant und das Wetter sah auch vergleichsweise anständig aus. Aber es kam anders als gedacht. Die Straße führte wunderbar kurvig an der Küste entlang und wenn ich den Verlauf schon gekannt hätte, dann hätte ich hier die mittlerweile eckigen Reifen wieder richtig rund fahren können. Aber auch die Aussichten hinter jeder Kurve wurden immer wieder übertroffen. Ja und dann wurde ich von einem Porsche-Fahrer aus Washington-State angehupt. Der Fahrer, Corby, haP1110774tte mein deutsches Kennzeichen erkannt und war so begeistert, daß erstmal eine Fotosession fällig war. Und weil Mittagszeit war, wurde ich auch noch ins nächste Fischerdorf zu einer Seafood-Chowder eingeladen. Thanks a lot, Corby and Jeannie! You both made my day! Nach einer Empfehlung von einigen Motorradfahrern aus Maine bin ich der Abzweigung nach Meat Cove gefolgt. Dort soll es einen sensationellen Campingplatz direkt an den Klippen geben. Was soll ich sagen, dieP1110775ser Platz ist definitiv unter den Top3! Ich habe jetzt wohl erstmals sämtliche Zeltheringe benutzt, um das Zelt sicher an seiner Stelle zu halten. Der Wind hier bläst recht ordentlich. Ein Seafood-Restaurant ist auch noch da, um den Abend würdig abzuschließen. Bei den weiteren Campern, die nach mir noch kamen, waren auch Rüdiger, Helga und Moni, die auch schon einige Wochen mit ihrem Leih-RV unterwegs sind. So wurde es ein gemütlicher Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und guter Unterhaltung. Morgen sehe ich mal zu, noch den Rest des Cabot TrP1110779ails zu fahren und vielleicht bleibe ich auch noch eine Nacht auf diesem Campingplatz.P1110780

Donnerstag, 28. September 2017

kürzester Fahrtag :-(

Der Regen hatte gestern abend begonnen, einige Stunden, bevor ich auf die Fähre zurück nach Nova Scotia konnte. An sich hätte ich Zeit gehabt, noch einige Stichstraßen an die Küste zu fahren, zum Beispiel zum Cape St. George oder Rose Blanche. So aber bin ich recht früh in Port-aux-Basques angekommen und habe zugesehen, daß ich mich irgendwo unterstellen konnte. Auf der Fähre hat man diesmal den Seegang etwas gespürt, es war aber nicht unangenehm. Am Morgen in North Sydney hat es leider immer noch geschüttet, zusätzlich gab es noch ein leichtes Gewitter. Dafür war es 20 Grad warm! Ich bin erstmal nur ein paar hundert Meter zum Frühstücken zu Timmy gefahren. Die Vorhersage für ganz Nova Scotia war schlecht für heute und es ließ auch tatsächlich nicht nach. Irgendwer erzählte mir, das wären die Reste eines dieser tropischen Stürme aus der Karibik. Ich habe dann auch kurz nach Mittag ein Motelzimmer bezogen, denn irgendwohin zu fahren, hätte heute keinen Sinn gehabt. Dafür kann ich dann morgen zum Cabot Trail starten und abends hoffentlich auch wieder campen.

Dienstag, 26. September 2017

kleine Parkrunde

P1110751In der Nacht hatte es neben starkem Regen auch noch etwas gewittert. Am Morgen war aber alles wieder trocken und es war auch nicht sonderlich kalt. Allerdings hingen die Wolken ziemlich tief und dunkelgrau, sodaß man meinen konnte, es fängt jeden Moment an zu regnen. Es blieb aber den ganzen Tag fast trocken, nur war es meistens ziemlich dunkel. Der Wettercheck für die nächsten Tage sah leider nicht ganz so gut aus. Entweder ich fahre morgen wieP1110761der los und komme nahezu trocken an der Fähre an. Oder ich hänge eine weitere Nacht dran, muß dann aber wahrscheinlich im Regen abbauen und auch fahren. Oder ich hänge zwei Nächte dran und verbringe dann wahrscheinlich einen Tag bei Regen mehr oder weniger im Zelt. Der Nationalpark ist zwar sehr schön, aber dann doch eher was zum Wandern. Andere Angebote wie Bootsausflüge wurden inzwischen schon eingestellt. Sind ja auch kaum noch Touristen da. Gegen Abend wurde es immer kälter und für die Nacht sind sogar 0 P1110752Grad vorhergesagt. Es ist jetzt einfach die Zeit, wo man entweder seine Cabin für den Winter fertig haben oder sich schleunigst vom Acker machen sollte. Und so nehme ich Option 1 und fahre morgen schon zur Fähre zurück nach Nova Scotia. Meine kleine Zeltheizung funktioniert übrigens hervorragend und schafft es angenehmes Klima.

Montag, 25. September 2017

Gros Morne Nationalpark

P1110753Heute war bestes Fahrwetter, etwas kühl zwar, aber sonnig und wenig Wind. Überall, wo ich angehalten habe und angesprochen wurde, wurde ich meistens auch nach dem Ziel gefragt. Und auf meine Antwort “Gros Morne Nationalpark” waren alle ganz begeistert und habe davon in höchsten Tönen geschwärmt. Da war ich ja mal gespannt. Und tatsächlich, je näher der Nationalpark kam, umso bergiger wurde die Landschaft. Die Straße im Nationalpark kann man sich vorstellen wie die Großglockner-Straße: Bester Zustand und Kurven ohne P1110744Ende. Nur daß man hier die Straße für sich alleine hat. Und natürlich sind die Berge nicht so hoch. Der Campground kam bald in Sicht und ich habe ein “Seegrundstück” für mein Zelt bekommen. Das war so idyllisch, daß sich sogar “Wildlife” hier wohl und durch mich nicht gestört gefühlt hat. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage habe ich immer wieder verfolgt und gehofft, daß sich noch was dran ändert. Es soll nämlich sogar schon heute nacht etwas regnen. In Erwartung desP1110745sen habe ich heute rechtzeitig bei Walmart einen billigen Haartrockner zur Verwendung als Heizlüfter erstanden. Dazu noch ein ebenso billiges Verlängerungskabel, um den Strom ins Zelt zu bekommen. Hätte ich schon viel früher kaufen sollen. Damit sollte sich das feuchtklamme Klima im Zelt vertreiben lassen. Nach dem Zeltaufbau bin ich dann noch in den “Ort” gefahren, in der Hoffnung, was zu essen zu finden. Leider war alles wie ausgestorben und ein Restaurant oder Ähnliches war nicht zu finden. Wenigstens gab es Sprit fürs Motorrad. Und ein GemischtwareP1110746nladen hatte offen, der als solcher ungefähr genauso leicht zu identifizieren war wie die in der russischen Einöde. Drinnen ein paar Regale mit einer Auswahl von Allem, was man in der Einöde brauchen könnte: Cerealien, Dosenfutter, Motoröl, Backwaren, Bier, Glühlampen, Mückenmittel, Tiefgefrorenes, Nutella. So habe ich mir dann ein Abendessen aus Dosenfleisch und einer Art Weißbrotsemmel zusammengestellt. Weiter rumzusuchen war keine Option, da es inzwischen dunkel wurde und hier so einiges Tierzeugs über die Straße läuft. Naja, und kaum hatte ich es mir im Zelt gemütlich gemacht, fing es auch schon zu tröpfeln an.

Sonntag, 24. September 2017

Sweet Bay und Bonavista Peninsula

P1110709Gestern hatte ich eine Einladung, Chantelle`s Eltern zu besuchen. Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob ich das am Beginn dieses Blogs erwähnt habe: Das war die supernette Familie meines ersten AirBnB, als ich im April in Halifax angekommen bin. Ihre Eltern leben auf Newfoundland und verbringen den Sommer in einem dieser schönen Fischerdörfer an der Küste in ihrer Cabin. Was soll man sagen: Unsereins setzt sich abends auf die Couch und glotzt in den Fernseher, dort hat man ein Panoramafenster zP1110700um Meer und schaut den Wellen zu! Das “Programm” ist weitaus interessanter und Werbeeinblendungen gibts auch keine. Zum Abendessen gab es Dorsch, frisch am Morgen aus dem Meer gefangen. Heute morgen hätte ich auch mit raus fahren können, aber das fiel wegen des starken Wellengangs leider aus. So bin ich nach dem leckeren Frühstück noch die Bonavista-Halbinsel abgefahren und habe mir die Dörfer und Buchten angesehen. Ganz an der Spitze soll dort 1497 P1110713John Cabot auf der Suche nach einer Westroute nach Asien auf Land getroffen sein. Wieder in Richtung Westen habe ich mich am Abend auf dem schon bekannten Campingplatz in Gander einquartiert. Obwohl heute im Laufe des Tages die Sonne herauskam, ist es ziemlich frisch geblieben. Morgen sehe ich zu, daß ich zum Gros Morne Nationalpark komme. Mal sehen, wie lange ich dort bleibe. Für die nächsten 2 Tage sieht die Wettervorhersage noch gut aus, aber dann P1110733ist starker Regen angesagt. Entweder fahre ich frühzeitig zur Fähre oder ich sitze es aus. Denn zum Rumfahren im Regen habe ich eigentlich keine Lust.

Donnerstag, 21. September 2017

Pond und Cove

P1110626Heute bin ich von St. John`s wieder Richtung Westen gestartet. St. John`s ist schon eine sehr nette kleine Stadt, insbesondere Downtown und der Hafen. Leider war der Campingplatz von der Innenstadt aus zu Fuß kaum erreichbar, sodaß ein abendlicher Restaurantbesuch mit alkoholischem Getränk ausfiel. Beim Zusammenpacken am Morgen hat es entgegen der Vorhersage nicht mehr geregnet, sodaß das Zelt vom starken Wind direkt trocken geblasen wurde. Ich habe mich dann entlang der Küste auf den Kleinststraßen geP1110654halten. Dabei kommt man ständig an unzähligen Buchten, Fischerdörfern und kleinen Seen vorbei. Die Siedlungen sind hier teilweise wie aus dem Ei gepellt. Es werden auch ständig neue Häuser gebaut und zum Kauf angeboten. Könnte mir gefallen… Den angepeilten Campingplatz mußte ich ein wenig suchen, denn weder der Eintrag in der App noch in den Navidaten war aktuell. Als ich ihn schließlich gefunden hatte, war es einer dieser Glücksgriffe: Sehr nette BetreiP1110684ber, total ruhig und ausgesprochen günstig. Weil es inzwischen abends doch recht kühl wird, habe ich mir diesmal ein Feuer angemacht. Und weil ich keine so große Menge Feuerholz brauchte, wie verkauft wurde, hat man mir das Holz auch noch geschenkt! Dazu war der Platz auch noch am Wasser und Mücken gibts wegen der niedrigen Temperaturen auch keine mehr. Ich liebe dieses Land…

Montag, 18. September 2017

Newfoundland

P1110601Gestern bin ich also wieder über die Confederation Bridge nach New Brunswick und von dort weiter nach Nova Scotia gefahren. Besonders auf Cape Breton merkt man sogar an der Beschilderung den starken schottischen Einfluß: Zusätzlich zu Englisch stehen die Ortsnamen auch noch auf Gälisch auf den Schildern. An sich war es eine ziemlich lange Tagestour, aber da meine Fähre nach Newfoundland erst um kurz vor Mitternacht startete, hatte ich ewig viel Zeit. Nach dem Verzurren des MotorP1110603rades habe ich mich auf den Weg zu meinem reservierten Sitz gemacht. Kabinen waren zum einen schon alle weg und zum anderen lohnt sich das wegen der vergleichsweise kurzen Überfahrt nicht. Man wird ja immer viel zu früh am Morgen aufgeweckt. Den Sitz hätte ich auch nicht unbedingt dazubuchen müssen, denn ein normaler Sitz wäre schon inklusive gewesen. So hatte ich aber für kleines Geld einen sehr bequemen Schlafsessel in einem abgeschlossenen Bereich, was sich im Nachhinein als sehr gut herausgestellt hat, denn ich biP1110609n vergleichsweise ausgeruht aufgewacht. Die Insel sieht hier an der Südwestecke ganz anders aus, als die bisherigen Ecken von Canada. Alles ist felsig und der Trans-Canada-Highway führt kurvig durch bergige Gegenden. Nicht umsonst wird Newfoundland auch “The Rock” genannt. Die Entscheidung heute war, wie weit fahre ich? Das Wetter heute war super sonnig, aber für morgen und übermorgen wird Regen für die Westküste erwartet. So habe ich heute gleich mal die halbe Strecke bis St. John`s zurückgelegt. Leider hatten hier dann die Campingplätze sP1110613chon alle geschlossen, sodaß ich trotz bestem Wetter auch nach einigem Herumsuchen ein Zimmer nehmen mußte. Da muß ich künftig besser aufpassen, besonders wenn die Campingplatzdichte sowieso schon nicht sehr hoch ist. Morgen sollte ich trocken bis St. John`s kommen und der angepeilte Campingplatz hat auch noch offen. Dort bleibe ich dann wenigstens noch eine zweite Nacht, schaue mir die Stadt an und fahre eine Tagesrunde.

Freitag, 15. September 2017

Prince-Edward-Island

P1110570Auf dem Campingplatz bei Bathurst war ich ob der Jahreszeit der Einzige auf der Zeltwiese. Und da es so ruhig war, habe ich glatt “verschlafen”. Vielleicht lags auch an der neuen Zeitzone gegenüber Quebec. Aber weit hatte ich heute sowieso nicht zu fahren, denn ich wollte nur bis Prince-Edward-Island. Die Landschaft bestand wie schon Tage zuvor aus netten Ortschaften, kleinen Buchten, Meeresgeruch und ein Straße durch hügeliges Gelände. Schließlich kam die Confederation Bridge in Sicht, welche Prince-Edward-Island mit New Brunswick verbindet. Leider ist das Bauwerk in seiner ganzen Länge sehr schwerP1110571 zu fotografieren. Obwohl man schon am Beginn die Insel am anderen Ende sieht, zieht sich die Fahrt regelrecht hin. Man glaubt gar nicht, wie lange fast 13 Kilometer sein können. Am Ende bin ich dann auf direktem Weg zu einem Campingplatz bei Charlottetown gefahren. Das Zelt bleibt hier erstmal zwei Nächte stehen, denn morgen mache ich eine (Teil-)Runde über die Insel. Praktischerweise gibts bei den KOA-Campgrounds für ihre besten Kunden des Sommers an diesem Wochenende den zweiten Tag gratis. Na, wenn ich mal kein guter Kunde dieses Jahr war…

Mittwoch, 13. September 2017

Gaspesie die 2.

P1110549Ich bin heute größtenteils der Küstenstraße um die Halbinsel gefolgt. War kein Fehler! Die Aussichten hinter jeder Kurve und nach jedem Hügel erzwingen jedesmal einen Fotostopp. Dazu kommt noch das gewisse französische Flair in den vielen Dörfern entlang der Küste. Eigentlich schade, daß ich in der Schule nie französisch hatte. Denn überall gibt es Küstengrundstücke mit Weitblick aufs Meer und “A vendre”-Schild…


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Dienstag, 12. September 2017

Gaspésie

P1110505Jeden Tag muß man Entscheidungen treffen, ob man will oder nicht. Manche sind besser, manche eher nicht. Richtung Süden zu fahren, war offensichtlich die bessere. Doch der Reihe nach: Heute morgen mußte ich mich erstmal sputen, um zur Fähre über den St. Lorenz zu kommen. Normal kein Problem, aber der Kettenöler wollte nachgefüllt werden, das Visier war von der gestrigen Schotterpiste völlig verstaubt und den Reservesprit wolltP1110520e ich auch noch einfüllen. Denn ab jetzt sollten die Abstände zwischen den Tankstellen kürzer und berechenbarer sein. Bestimmt auch wegen des Herbstes war die Fähre zwischen Godbout und Matane kaum belegt. Außer mir waren noch zwei weitere Motorräder unterwegs. Die Fähre selbst war hochmodern und erst zwei Jahre alt. Der St.-Lorenz-Strom wird hier noch als Fluß bezeichnet, ist aP1110525ber schon über 50 Kilometer breit und geht langsam ins Meer über. Die Halbinsel auf der anderen Seite gehört auch noch zu Quebec und nennt sich Gaspésie. Da ich keine Route vorgeplant hatte, bin ich einfach mal die Küstenstraße Richtung Osten gefahren. Die Straße verläuft teilweise direkt am Fluß und es wäre echt schade gewesen, diese Route zu verpassen! In Sainte-Anne-Des-Monts zweigte dann auch noch eineP1110535 Straße in die Berge ab, der ich ein paar Kilometer gefolgt bin. Da es schon später Nachmittag war und die Sonne früh untergeht, bin ich wieder umgedreht, um an der Küstenstraße nach einem Campingplatz Ausschau zu halten. Zwar kam kein Campingplatz, aber dafür einige Cabins direkt am Meer (oder Fluß?) für schlappe 45 C$. Bei der Aussicht sagt man nicht nein. Und morgen muß ich mal sehen, ob ich der fantastischen Küstenstraße oder der Bergstrecke weiter folge. Immer diese Entscheidungen…

Montag, 11. September 2017

und wieder zurück…

P1110493An der Wettervorhersage für die nächsten Tage für Labrador hat sich nichts verbessert und so war es sicher eine gute Entscheidung, angesichts der Straßenverhältnisse den Rückzug anzutreten. Die Labradorianer (schreibt man das so?) protestieren inzwischen schon massiv, weil die Regierung die Straße in den Osten bzw. Südosten nicht schnell genug verbessert. Zum einen haben die Bewohner Schwierigkeiten, übeP1110484rhaupt Lebensnotwendiges zu vernünftigen Preisen zu bekommen, zum anderen kommt so aber auch keinerlei Tourismus in Gang. Vielleicht komme ich in ein paar Jahren nochmal hierher, wenn die Straße auch mietwagentauglich ist. Heute war jedenfalls ein super Wetter und so konnte ich die Landschaft entlang der gut ausgebauten Abschnitte genießen. Die Pistenabschnitte allerdings waren wie schon gestern unter aller S… Weil heute P1110498Montag war, hat natürlich der Lkw-Verkehr stark zugenommen und so wurde ich regelmäßig eingestaubt. Verglichen mit dem Dalton-Highway in Alaska war das hier extremer, weil die Lkw`s mehr Gas gaben, um über die hügelige Strecke zu kommen. Als endlich der Asphalt wieder anfing, habe ich das Tempolimit auch ziemlich überschritten, um anzukommen. War aber den Einheimischen wohl immer noch zu langsam…

Sonntag, 10. September 2017

Labrador

P1110467Den Zeltbereich auf dem Campingplatz bei Baie-Comeau hatte ich ganz für mich alleine. Außer mir ist wahrscheinlich keiner mehr so wahnsinnig und macht Zeltcamping. Allerdings muß ich inzwischen fast alle Lüftungsluken am Zelt schließen, sonst wirds zu kalt. Eigentlich hätte ich mich gerne nochmal im Schlafsack umgedreht, aber ein morgendlicher Blick auf die Regen-App hat mich überzeugt, beim Zusammenpacken einen Zahn zuzulegen. Nach P1110477einem gründlichen Frühstück bei Timmy und Auftanken aller Spritbehälter gings los. Schließlich waren es bis Labrador City fast 600km. Auf halber Strecke gibts zwar auch noch eine Übernachtungsmöglichkeit, aber 300km sind dann wieder zu kurz für eine Tagesetappe. Die Strecke war fantastisch zu fahren: Kurven ohne Ende, man glaubt es kaum! Eigentlich wie in den Alpen, nur ohne Verkehr und weitauP1110483s länger. Nach gut 200km war allerdings Schluß damit. Das heißt, es war Schluß mit dem Asphalt, aber nicht mit den Kurven. Das hat dann ein flottes Vorwärtskommen auf den nächsten Kilometern ziemlich erschwert. Nach der Tankstelle auf halber Strecke fing dann auch wieder der Asphalt an. Auf der weiteren Strecke kamen dann einige Eisenerzminen. Dazwischen hat man sich leider den Teerbelag wieder gespart, wobei P1110488die Strecke durch den Lkw-Verkehr auch noch reichlich Schlaglöcher und Wellblech aufwies. Und auf die Lkw`s mußte man auch noch aufpassen. Ein Ehepaar war mit einem Minivan in die gleiche Richtung unterwegs und wollte bis zu Verwandten in Cartwright an der Küste. Na Mahlzeit! Kurz vor Labrador City wurde aus der Piste wieder eine Straße. Da es leicht zu nieseln begann, habe ich kurzerhand in einem Hotel eingecheckt.


Eigentlich wollte ich ja wenigstens noch bis Goose Bay fahren und mal sehen, wie die Südroute des Translabrador-Highways aussieht. Zumal die Strecke von hier bis Goose Bay komplett geteert sein soll. Allerdings habe ich von Reisenden aus der Gegenrichtung die Info, daß die Strecke von Goose Bay nach Süden wohl wegen Regens in üblem Zustand sein soll. Und übermorgen soll es hier auch regnen und kälter werden, was mich dann genau treffen würde, sollte ich nur bis Goose Bay und zurück fahren. Deshalb werde ich mich morgen wieder auf den Rückweg nach Baie-Comeau machen und den Pistenabschnitt bei den Minen hoffentlich trocken befahren können. Denn die Oberfläche sah leider heute aus, als könnte das bei Nässe richtig rutschig werden…

Freitag, 8. September 2017

Wald und Bäume

P1110454Hier oben in Quebec sieht man beim Fahren meistens nur Wald links und rechts der Straße. Meistens wird die Straße noch von Stromleitungen begleitet. Und ab und zu quert man ein einsames Bahngleis. Ein paar “Straßen” zweigen von der Hauptroute ab, aber da fängt nach 20 Metern gleich der Schotter an. Die meisten Nebenwege sind sowieso nur für den Holztransport der Forstindustrie. Und was hier auch auffällt: Die vielen Hinweisschilder,P1110455 daß ein Quad- bzw. Skidoo-Track die Straße kreuzt. Hier kann man im Sommer wie im Winter abseits der Straße ziemlich viel Spaß in den Wäldern haben. Dazu passen auch die vergleichsweise vielen Shops für Quads und Skidoos. Reine Motorradläden sind mir dagegen noch nicht aufgefallen. Man muß hier auch wieder sehr aufpassen, immer genug Sprit zu haben. Heute war ein TeiP1110457lstück mal eben 200km lang ohne irgendwelche Anzeichen einer Besiedelung. Da freut man sich am Ende, wenn passend zum Mittagessen das Restaurant mit den goldenen Bögen auftaucht…

Mittwoch, 6. September 2017

Quebec und der Herbst

Am Montag habe ich den Mietwagen wieder zurückgebracht. War schon ein komisches Gefühl, kein Auto mehr zu haben. Und gestern “mußte” ich also tatsächlich wieder losfahren, um noch das letzte geplante Stück bis zurück nach Halifax zurückzulegen. Das wird wohl ein paar Tage dauern, bis ich mich wieder daran gewöhnt habe, mit dem Motorrad und vor allem alleine zu reisen. So bin ich auch P1110447nur bis zu einem Campingplatz bei Gravenhurst gefahren. Inzwischen merkt man doch, daß der Sommer vorbei ist: Auf dem Platz war kaum noch was los. Auch die Sonne geht inzwischen doch recht früh unter. Heute morgen hatte es dann 8 Grad, aber dafür habe ich gut geschlafen. Die Temperatur hat heute auch den ganzen Tag die 20-Grad-Marke nicht erreicht, was die Entscheidung einfach macht, welche Klamotten man anzieP1110445ht. Ja, und vereinzelt fangen hier oben im Norden die Blätter schon mit der Verfärbung an. Da bin ich mal gespannt, wie sich das die nächsten Wochen entwickelt. Die Straße führt in Richtung Norden irgendwann über den Ottawa River und ich bin in der Provinz Quebec. Leider sind hier oben die Campingplätze extrem rar, ebenso Motels. In Rouyn-Noranda muß ich mir dann leider ein ebensolches nehmen, weil es zu regnen anfängt und in meiner Richtung keine Besserung zu erwarten ist. Hoffentlich wird das kein Dauerzustand.