Dienstag, 17. Oktober 2017

wieder Halifax

P1120016Seit einer Woche bin ich nun wieder in Halifax. Sicherheitshalber, denn man weiß ja nie, ob mit der Rückverschiffung des Motorrades alles so klappt, wie man das plant. Es lief aber alles reibungslos. So bin ich die letzten Tage noch ein wenig in der Gegend um Halifax herumgefahren und habe festgestellt, daß es da auch super Motorradstrecken gibt. Das merkt man auch gerade am Woche2017-10-14 12.37.58nende, wenn sich die einheimische Bikerschaft zu den Ausfahrten bei Tim Horton`s trifft. Ich bin auch nochmal die schöne Runde über Peggy`s Cove gefahren und da war es diesmal gar nicht mehr so überlaufen. Ich vermute mal, daß das Chaos nur entsteht, wenn in Halifax eines dieser riesigen Kreuzfahrtschiffe anlegt und die Touristen dann in der Gegend bespaßt werden. Ein solches lag nämlich gerade 2017-10-16 15.12.16im Hafen. Dort ist übrigens auch ein toller Farmers Market, auf dem ich gerne mehr gekauft hätte, aber frische Lebensmittel werden in Flugzeugen leider nicht gerne gesehen. So blieb es dann nur bei einem Mittagessen. Am Abend fand ein Kunstfestival statt mit auf die ganze Innenstadt verteilten Installationen. Meine Gastgeberfamilie war so nett, mich auf die Tour durchP1120018 die Stadt mitzunehmen. An sich erschließt sich Kunst mir normalerweise nicht, aber das war schon sehr unterhaltsam. Die ganze Innenstadt war belebt und es fanden Tanzvorführungen, Akrobatik oder Vorträge unter freiem Himmel statt. Oder es wurde einfach nur was Schräges aufgestellt oder Licht irgendwohin projiziert. Alles Kunst! Das Wetter hielt auch, wie auch schon die ganze Woche. Es ist regelrecht heiß! Was besonders gestern deutlich zu merken war, als ich2017-10-16 14.03.06 nach der Abgabe des Bikes am Hafenterminal in den Motorradklamotten mit den Öffentlichen wieder zu meiner Unterkunft gefahren bin. Wer diesen Tachostand mit dem vom Anfang vergleicht, wird feststellen, daß es knapp über 50000km geworden sind! Heute habe ich mir noch einen ruhigen Tag in der Stadt gemacht und dann natürlich auch das Gepäck auf die Taschen verteilt. Mein Flug geht morgen am späten Nachmittag. Da habe ich genug Zeit fürs Frühstück und die Busfahrt zum weit außerhalb liegenden Flughafen.


P1120023Nachtrag: Heute abend wurde ich von meiner Gastfamilie ordentlich überrascht. Zum Abendessen wurde mir ein kompletter Lobster präsentiert! Damit habe ich nun überhaupt nicht gerechnet. Dazu muß ich sagen, daß ich schon mal im Supermarkt vor dem Aquarium mit den lebenden Lobstern gestanden habe, aber es einfach nicht geschafft habe, fP1120026ür einen quasi das “Todesurteil” zu fällen und ihn für mich in den Topf werfen zu lassen. Natürlich hat dieser Lobster einfach nur genial geschmeckt. Der entstehenden Sauerei kann man mit dem Lätzchen nur zum Teil beikommen. Dagegen ist das “Abfieseln” eines bayrischen halben HP1120035endls mit den Fingern geradezu klinisch sauber. Thank you very much for that great experience and the fun, Chantelle, Ray and Amelia! Hope to see you soon on a visit in Germany in our home!

Sonntag, 8. Oktober 2017

Bay of Fundy

In der Bay of Fundy entsteht durch die besondere Form der Bucht einer der weltweit höchsten Tidenhube, also Unterschiede zwischen Ebbe und Flut. Bei Normalwasser beträgt der Unterschied an manchen Stellen bis zu 13 Metern, kann aber durch Sturmfluten auch hP1110942öher ausfallen. An dieser StellP1110962e bei Parrsboro ist der Tidenhub nicht ganz so groß, aber auch schon beeindruckend. Die beiden Bilder sind an der gleichen Stelle im Abstand von 5 Stunden aufgenommen worden. Eigentlich ist das an dieser Stelle kein Fluß, sondern nur ein Rinnsal, wird aber durch das auflaufende Meerwasser so stark aufgeweitet. Auf meiner heutigen Rundtour habe ich auch noch weit vom Meer entfernt fast leere Schlammrinnen gesehen, die am Nachmittag wieder wie gaP1110940nz normale Flüsse ausgesehen haben. Dabei war die Fließrichtung witzigerweise (und logischerweise) landeinwärts. Gestern bin ich bei Annapolis an Nordamerikas einzigem Tidenkraftwerk vorbeigekommen. Es wurde immerhin schon 1984  erbaut. Es wird immer wieder nach Stellen gesucht, wo man solche Kraftwerke bauen könnte. Die Schwierigkeit dabei ist, daß man einen erfolgreichen PrototyP1110944p nicht einfach woanders nochmal bauen kann. Wegen der riesigen Mengen an Sediment, die mit dem Wasser hin- und herströmen und auch der Meeresbewohner muß so ein Kraftwerk für jede neue Stelle neu entworfen werden. Die Informationen im Visitor Center waren jedenfalls sehr interessant. Leider war das Kraftwerk alles andere als fotogen, weil es komplett in den Straßendamm eingebaut war und weitgehend unbeaufsiP1110955chtigt läuft. Der Indian Summer wird langsam auch immer besser sichtbar. Neben Wäldern und Seen sind hier auch viele Flächen mit Heidelbeeren überzogen. Leider alles Privatbesitz, sonst könnte man einiges ernten. Auf dem Campingplatz hier habe ich mich gleich mal für zwei Nächte eingerichtet, weil es eigentlich heute nachmittag schon regnen sollte. Der starke Wind hat das bisher verhindert. Es ist auch sehr warm: Heute hatte iP1110959ch bis zu 25 Grad während der Fahrt! Hoffentlich kann ich morgen früh trocken abbauen. Aber ich kann mir ja Zeit lassen, denn ich muß nur bis Halifax. Dort ziehe ich die letzten Tage bis zum Rückflug wieder bei meiner AirBnB-Familie ein, wo ich auch schon zum Start der Tour war.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Peggy`s Cove und Lunenburg

P1110842Nachdem ich im April bei meiner Testrunde Peggy`s Cove und seinen weltbekannten Leuchtturm nur bei strömendem Regen erleben durfte, hatte ich heute ein Top-Wetter dafür. Das Fischerdorf liegt südwestlich von Halifax am Lighthouse Trail (Leuchtturm-Route) inmitten einer tollen Landschaft rundgeschliffener Felsen. Doch was mußte ich heute erleben: Dieses im Regen Ende April einsame Fischerdorf wurde regelrecht von Touristenmassen geflutet. Sowohl Menschen als auch Autos und Busse wälzten sich über die einziP1110846ge Stichstraße ins Dorf und wieder hinaus. Man mußte ständig aufpassen, daß keiner vors Fahrzeug springt. Und es wurde absolut alles fotografiert, ob das jetzt Fischernetze, Boote, Häuser oder sonstwas war. Zugegeben, es sah alles nach wunderbarem maritimen Stilleben aus, aber derartige Dörfer reihen sich an dieser Küste zuhauf aneinander. Nur kennt die anderen keiner. Sogar ein Hubschrauber ist drüber gekreist. Ich bin gar nicht erst abgestiegeP1110851n, sondern gleich wieder rausgefahren. Die paar Fotos konnte ich direkt im Stau vom Motorrad aus schießen. Das ließ für Lunenburg, meinen nächsten Stopp, nichts Gutes erwarten. Auf dem Weg dorthin bin ich dafür wieder an einsamen Sandstränden vorbeigekommen. Aussehen tun die immer wie in der Südsee, nur die Wassertemperatur stimmt nicht. Lunenburg ist die älteste deutsche Siedlung in Kanada und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Ganz wider Erwarten ging es dort recht beschaulich zu. Ich konnte das Motorrad problemlos parken und einenP1110877 kurzen Stadtbummel machen. Weit kann man da sowieso nicht gehen, da die Stadt den Hügel hinauf gebaut ist und das in Motorradklamotten doch etwas anstrengt. Zumal es heute über 20Grad hatte! Der heutige Campingplatz liegt etwas außerhalb und nicht zwischen den Highways eingezwängt, so wie letzte Nacht. Hier ist kaum mehr als das Rauschen des Windes zu hören und so kaP1110881nn ich heute auf die Ohrstöpsel verzichten. Hier habe ich auch wieder mal eine schöne Zeltwiese. Warum gibts das nicht öfters?P1110861