Sonntag, 30. April 2017

Die Ostküste

Heute morgen bin ich mit der Sonne um 6 Uhr bestens ausgeschlafen aufgewacht. Am besten, ich kümmere mich nicht mehr um die Zeitverschiebungen. Von New Brunswick nach Maine wurde die Uhr nämlich eine Stunde zurückgestellt.
Früher losgekommen bin ich trotzdem nicht. Mal abgesehen davon, dass das Packen noch ein wenig unorganisiert abläuft, bekam ich heute morgen Kaffee und Rosinentoast von meinen netten Campingnachbarn serviert! Ein kleines Lagerfeuer brannte auch schon, da sagt man nicht nein. Und ich habe ja Zeit genau für solche Momente.

Im Gegensatz zu gestern wars heute morgen mal wieder 20 Grad kälter, aber die Sonne versprach einen warmen Tag. Leider hielt das Versprechen nicht, aber ich hatte natürlich voreilig die Heizsohlen wieder herausgenommen und weniger angezogen. So mußte ich später wieder alles anziehen, da es auch wieder zu regnen begann.P1090061

Mittags entdeckte ich einen unscheinbaren Flachbau, dessen Schild “Steamed Hot Dogs” versprach. Und dem zugeparkten Gelände nach zu urteilen, mussten diese wirklich gut sein. Und das waren sie dann auch. Schade, dass ich hier wahrscheinlich nie wieder vorbeikomme.

Der Verkehr wurde inzwischen etwas “unangenehmer”, das entspannte Cruisen auf den Landstrassen war vorbei. Es hält sich auch kaum einer mehr an Tempolimits. Das Besichtigen von Städten verkneife ich mir mit dem eigenen Fahrzeug.
Während auf dem Land noch ganz normal wie bei uns zuerst getankt und dann bezahlt werden konnte, lief das hier nicht mehr so einfach. An der ersten Tanke wurde an der Säule noch ganz normal meine Kreditkarte akzeptiert. Bei der zweiten fragte die Säule nach dem ZIP-Code, also der Postleitzahl (warum auch immer). Hier machte ich den Fehler, meine eigene Postleitzahl einzugeben, worauf die Säule mich zum Kassierer schickte. Der ließ mich erst gar nicht zu Wort kommen, sondern fuhr mich an, ob ich ihn denn mit meiner Helmkamera aufnehmen würde. Erst nachdem er sich überzeugt hatte, dass die Schutzkappe auf dem Objektiv war, konnte ich fragen, wie ich an Sprit komme. Er wollte dann wissen, wieviel ich wolle, das würde er dann freigeben. Da ich weder halbvoll tanken noch mehr bezahlen wollte, als in den Tank passt, habe ich die Tanke wieder verlassen. An der nächsten habe ich dann irgendeinen lokalen Zip-Code eingegeben, damit war die Säule dann zufrieden.
Diese Vorgehensweise hier in den Ballungsgebieten, vor dem Tanken zu bezahlen zu müssen, gibt mir über die Mentalität schon ein wenig zu denken.

Samstag, 29. April 2017

Endlich Camping!

Gestern habe ich gegen Abend dann wieder in einem Motel eingecheckt. Bei mittlerweile 6 Grad und Nieselregen war es einfach kein Spaß mehr. Die Grenze in die USA wollte ich am Abend nicht mehr machen, zumal ich den Eindruck hatte, dass es in Canada noch etwas günstiger war.
Heute morgen ging es dann bei 8 Grad und Nebel wieder los. Diesmal habe ich mir sicherheitshalber die Heizsohlen in die Stiefel gesteckt und am Motorrad angeschlossen.P1090047

Die US-Grenze nach Maine war völlig problemlos. Natürlich musste ich ins Büro rein und bekam gegen Zahlung von 6$ einen Zettel mit der maximalen Aufenthaltsdauer in den Pass getackert. Soll ich spätestens bei der letzten Ausreise aus den USA wieder abgeben. Grenzübergang war übrigens in St. Stephen (Canada, NB). Kann ich also empfehlen!P1090049
Ansonsten ging es recht unspektakulär an zahllosen Buchten vorbei und durch Waldgebiete. Maine bzw. New Brunswick scheint reich an Blaubeeren zu sein. Überall sieht man Schilder dazu. Inzwischen gingen auch die Temperaturen steil nach oben. Stellenweise waren es schon 25 Grad! So bin ich dann abends spontan einem Schild zu einem Campground gefolgt, in der Hoffnung, dass er geöffnet hat.P1090053 Dem war zwar offiziell nicht so, aber inoffiziell haben sie mich gegen einen kleinen Obolus untergebracht.

Was gibts Besseres als im eigenen “Bett” zu schlafen! Noch einen kleinen Imbiß, schnell geduscht und dann Gute Nacht!

Donnerstag, 27. April 2017

nach New Brunswick

Am Morgen nun nach vier Tagen die Verabschiedung von meinen supernetten Gastgebern. Es war das erstemal, dass ich AirBnB genutzt habe, und dann gleich so eine tolle und gemütliche Unterkunft. Hier werde ich nach meiner Tour auf jeden Fall wieder vorbeischauen.
Aber es half alles nP1090025ichts, heute mußte ich los. Leider regnete es schon wieder, was das Packen nicht gerade vereinfachte. Gegen halb zehn war es aber geschafft. Wobei es heute wesentlich wärmerer Regen war: bis zu 20 Grad! Nach der “Grenze” zu New Brunswick hörte der Regen schließlich auf und so waren auch einige Fotos drin:

 

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Es ist kaum zu glauben, wie leer die Strassen dort sind, sobald man sich ein wenig von den Städten entfernt. An dieser Stelle z.B. kam minutenlang niemand vorbei, obwohl die Strasse sehr gut ausgebaut war.

 

 

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Bay of Fundy

 

 

 

 

 

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Fundy National Park

Dieser See hatte immer noch eine ordentliche Eisschicht und Schnee lag hier auch noch an den Strassenrändern. Und das bei 15 Grad!

Thank you Stephen for the advice not to start on April 1st!

Mittwoch, 26. April 2017

Testrunde

Heute bin ich mal eine “Proberunde” mit der zumindest halb beladenen Maschine gefahren. Leider hat es den ganzen Tag geregnet und so gibts kein Foto. Motive wären genug vorhanden gewesen, denn ich war an dem bekannten Leuchtturm Peggy`s Cove. Die Strecke ist mit dem Motorrad genial zu fahren: Links, rechts, auf, ab und alles kombiniert. Die Landschaft dort ist voller runder Felsen, an denen sich die Wellen brechen.
Ich habe mich dann allerdings beeilt, wieder zu meiner Unterkunft zu kommen: Temperaturen lagen zwischen 5 und 8 Grad bei peitschendem Regen und steifer Brise von der Seite. Aber die Klamotten waren dicht und auch die Sicht aus dem neuen Helm war um Klassen besser als mit dem sogenannten Antibeschlag-Visier des alten Uvex.

Dienstag, 25. April 2017

Das Motorrad ist da!

Mein Motorrad hier zu bekommen, war sowas von super-simpel, das würde ich jederzeit wieder so machen. Es war ein wenig Rennerei, zugegeben, aber ich wollte mir ja auch gleichzeitig die Stadt ansehen. Das Wetter dafür ist zur Zeit absolut genial: Sonnig, aber kühl. Der Zoll war nicht mehr an der alten angegebenen Adresse, sondern ist in die entgegengesetzte Richtung umgezogen. Aber dafür war die Sache nach ein paar Minuten und einigen Fragen erledigt. Selber irgendwelche Formulare ausfüllen mußte ich nicht. Das Motorrad war dann am Autoport-Terminal abzuholen. Dazu war dann heute eineP1090015 Fährüberfahrt über die Bucht angesagt. Das einzige, was zu VerzögeruP1090020ngen geführt hat war, daß ich zu Beginn einer Pause gekommen bin und dann mußten sie erst jemanden finden, der einen Motorradhelm hatte, um mir mein Motorrad bis vor die Füße zu stellen. Noch zwei Unterschriften, das Kennzeichen montieren und ab zur nächsten Tankstelle. Was für ein Gefühl, wieder selber Gas geben zu können! Und das auch noch in Canada.
Den  Nachmittag P1090021habe ich damit zugebracht, um schon mal einen Teil des Gepäckchaos am Fahrzeug zu verstauen. Morgen werde ich mal eine Proberunde drehen und die restlichen Einkäufe erledigen, bevor es dann endgültig losgeht.

Sollten in dem heutigen Blogbeitrag übrigens Tippfehler sein, so könnte das an dem gemütlichen Abend in einem Pub liegen. Man muß ja auch mal in die lokale Umgebung eintauchen.

Sonntag, 23. April 2017

Tag 1

Nach einem ruhigen Flug bin ich heute in Halifax angekommen. Keine Turbulenzen und das Essen auf dem Air Canada-Flug von London nach Halifax war gar nicht mal so schlecht. In London kam allerdings beim Umsteigen Stress auf: Der Flieger aus München hat sich wegen “starkem Verkehr in Heathrow” verspätet, weil er eine Warterunde drehen musste. Und dann wurde noch das komplette Security-Check-Programm durchgezogen. Natürlich war dann auch noch das Gate fast am Ende, obwohl es im gleichen Terminalbereich war. Da war dann Rennen angesagt und das mit den Motorradklamotten und dem viel zu schweren Handgepäck. Ich war dann Letzter und wurde schon von mehreren AirCanada-Mitarbeitern willkommen geheißen. Auch nicht schlecht, aber das brauche ich jetzt
nicht so oft.

Auch in Halifax war ich wohl der Letzte, der von meinem Flug aus dem Terminal gekommen ist. Die Immigration wollte es genau wissen.
P1080983Mit dem Bus gings dann nach P1080987Downtown Halifax, von wo es dann auch nicht mehr weit bis zu meiner gebuchten AirBnB-Unterkunft war. Der Empfang war sehr herzlich, das Zimmer gemütlich und jetzt werde ich wohl erstmal ausschlafen.

Halt, eines noch: Gestern wurde ich noch mit dieser WahnsinnP1080982storte überrascht:

Donnerstag, 20. April 2017

Tetris 2.0

Das Packen des F2017-04-14 20.44.48luggepäcks ist eine Herausforderung. Dass ich nicht mit einer Tasche auskommen würde, war mir klar. Denn alleine das Campingzeug hat sowohl ein ordentliches Gewicht als auch Volumen. Dass ich allerdings sowohl das Volumen von zwei Taschen bis in die letzte Ritze und das Gewicht jeweils bis knapp auf die erlaubten 23kg ausreizen müsste, hätte ich nicht gedacht. Dazu kommt noch ein vollgestopfter Rucksack mit “angeflanschtem” Helm. Und die zahlreichen2017-04-20 09.26.44 Taschen der Motorradklamotten (die ich aus diesen Gründen auf dem Flug anziehen muss) haben sich auch noch gefüllt. Erst nach mehrfachem Hin- und Herpacken zwischen den Taschen war die Balance von erlaubtem Gewicht und verfügbarem Volumen hergestellt. Hoffentlich funktioniert meine Kofferwaage genau genug, nicht dass es am Flughafen eine Überraschung gibt.