Dienstag, 17. Oktober 2017

wieder Halifax

P1120016Seit einer Woche bin ich nun wieder in Halifax. Sicherheitshalber, denn man weiß ja nie, ob mit der Rückverschiffung des Motorrades alles so klappt, wie man das plant. Es lief aber alles reibungslos. So bin ich die letzten Tage noch ein wenig in der Gegend um Halifax herumgefahren und habe festgestellt, daß es da auch super Motorradstrecken gibt. Das merkt man auch gerade am Woche2017-10-14 12.37.58nende, wenn sich die einheimische Bikerschaft zu den Ausfahrten bei Tim Horton`s trifft. Ich bin auch nochmal die schöne Runde über Peggy`s Cove gefahren und da war es diesmal gar nicht mehr so überlaufen. Ich vermute mal, daß das Chaos nur entsteht, wenn in Halifax eines dieser riesigen Kreuzfahrtschiffe anlegt und die Touristen dann in der Gegend bespaßt werden. Ein solches lag nämlich gerade 2017-10-16 15.12.16im Hafen. Dort ist übrigens auch ein toller Farmers Market, auf dem ich gerne mehr gekauft hätte, aber frische Lebensmittel werden in Flugzeugen leider nicht gerne gesehen. So blieb es dann nur bei einem Mittagessen. Am Abend fand ein Kunstfestival statt mit auf die ganze Innenstadt verteilten Installationen. Meine Gastgeberfamilie war so nett, mich auf die Tour durchP1120018 die Stadt mitzunehmen. An sich erschließt sich Kunst mir normalerweise nicht, aber das war schon sehr unterhaltsam. Die ganze Innenstadt war belebt und es fanden Tanzvorführungen, Akrobatik oder Vorträge unter freiem Himmel statt. Oder es wurde einfach nur was Schräges aufgestellt oder Licht irgendwohin projiziert. Alles Kunst! Das Wetter hielt auch, wie auch schon die ganze Woche. Es ist regelrecht heiß! Was besonders gestern deutlich zu merken war, als ich2017-10-16 14.03.06 nach der Abgabe des Bikes am Hafenterminal in den Motorradklamotten mit den Öffentlichen wieder zu meiner Unterkunft gefahren bin. Wer diesen Tachostand mit dem vom Anfang vergleicht, wird feststellen, daß es knapp über 50000km geworden sind! Heute habe ich mir noch einen ruhigen Tag in der Stadt gemacht und dann natürlich auch das Gepäck auf die Taschen verteilt. Mein Flug geht morgen am späten Nachmittag. Da habe ich genug Zeit fürs Frühstück und die Busfahrt zum weit außerhalb liegenden Flughafen.


P1120023Nachtrag: Heute abend wurde ich von meiner Gastfamilie ordentlich überrascht. Zum Abendessen wurde mir ein kompletter Lobster präsentiert! Damit habe ich nun überhaupt nicht gerechnet. Dazu muß ich sagen, daß ich schon mal im Supermarkt vor dem Aquarium mit den lebenden Lobstern gestanden habe, aber es einfach nicht geschafft habe, fP1120026ür einen quasi das “Todesurteil” zu fällen und ihn für mich in den Topf werfen zu lassen. Natürlich hat dieser Lobster einfach nur genial geschmeckt. Der entstehenden Sauerei kann man mit dem Lätzchen nur zum Teil beikommen. Dagegen ist das “Abfieseln” eines bayrischen halben HP1120035endls mit den Fingern geradezu klinisch sauber. Thank you very much for that great experience and the fun, Chantelle, Ray and Amelia! Hope to see you soon on a visit in Germany in our home!

Sonntag, 8. Oktober 2017

Bay of Fundy

In der Bay of Fundy entsteht durch die besondere Form der Bucht einer der weltweit höchsten Tidenhube, also Unterschiede zwischen Ebbe und Flut. Bei Normalwasser beträgt der Unterschied an manchen Stellen bis zu 13 Metern, kann aber durch Sturmfluten auch hP1110942öher ausfallen. An dieser StellP1110962e bei Parrsboro ist der Tidenhub nicht ganz so groß, aber auch schon beeindruckend. Die beiden Bilder sind an der gleichen Stelle im Abstand von 5 Stunden aufgenommen worden. Eigentlich ist das an dieser Stelle kein Fluß, sondern nur ein Rinnsal, wird aber durch das auflaufende Meerwasser so stark aufgeweitet. Auf meiner heutigen Rundtour habe ich auch noch weit vom Meer entfernt fast leere Schlammrinnen gesehen, die am Nachmittag wieder wie gaP1110940nz normale Flüsse ausgesehen haben. Dabei war die Fließrichtung witzigerweise (und logischerweise) landeinwärts. Gestern bin ich bei Annapolis an Nordamerikas einzigem Tidenkraftwerk vorbeigekommen. Es wurde immerhin schon 1984  erbaut. Es wird immer wieder nach Stellen gesucht, wo man solche Kraftwerke bauen könnte. Die Schwierigkeit dabei ist, daß man einen erfolgreichen PrototyP1110944p nicht einfach woanders nochmal bauen kann. Wegen der riesigen Mengen an Sediment, die mit dem Wasser hin- und herströmen und auch der Meeresbewohner muß so ein Kraftwerk für jede neue Stelle neu entworfen werden. Die Informationen im Visitor Center waren jedenfalls sehr interessant. Leider war das Kraftwerk alles andere als fotogen, weil es komplett in den Straßendamm eingebaut war und weitgehend unbeaufsiP1110955chtigt läuft. Der Indian Summer wird langsam auch immer besser sichtbar. Neben Wäldern und Seen sind hier auch viele Flächen mit Heidelbeeren überzogen. Leider alles Privatbesitz, sonst könnte man einiges ernten. Auf dem Campingplatz hier habe ich mich gleich mal für zwei Nächte eingerichtet, weil es eigentlich heute nachmittag schon regnen sollte. Der starke Wind hat das bisher verhindert. Es ist auch sehr warm: Heute hatte iP1110959ch bis zu 25 Grad während der Fahrt! Hoffentlich kann ich morgen früh trocken abbauen. Aber ich kann mir ja Zeit lassen, denn ich muß nur bis Halifax. Dort ziehe ich die letzten Tage bis zum Rückflug wieder bei meiner AirBnB-Familie ein, wo ich auch schon zum Start der Tour war.

Mittwoch, 4. Oktober 2017

Peggy`s Cove und Lunenburg

P1110842Nachdem ich im April bei meiner Testrunde Peggy`s Cove und seinen weltbekannten Leuchtturm nur bei strömendem Regen erleben durfte, hatte ich heute ein Top-Wetter dafür. Das Fischerdorf liegt südwestlich von Halifax am Lighthouse Trail (Leuchtturm-Route) inmitten einer tollen Landschaft rundgeschliffener Felsen. Doch was mußte ich heute erleben: Dieses im Regen Ende April einsame Fischerdorf wurde regelrecht von Touristenmassen geflutet. Sowohl Menschen als auch Autos und Busse wälzten sich über die einziP1110846ge Stichstraße ins Dorf und wieder hinaus. Man mußte ständig aufpassen, daß keiner vors Fahrzeug springt. Und es wurde absolut alles fotografiert, ob das jetzt Fischernetze, Boote, Häuser oder sonstwas war. Zugegeben, es sah alles nach wunderbarem maritimen Stilleben aus, aber derartige Dörfer reihen sich an dieser Küste zuhauf aneinander. Nur kennt die anderen keiner. Sogar ein Hubschrauber ist drüber gekreist. Ich bin gar nicht erst abgestiegeP1110851n, sondern gleich wieder rausgefahren. Die paar Fotos konnte ich direkt im Stau vom Motorrad aus schießen. Das ließ für Lunenburg, meinen nächsten Stopp, nichts Gutes erwarten. Auf dem Weg dorthin bin ich dafür wieder an einsamen Sandstränden vorbeigekommen. Aussehen tun die immer wie in der Südsee, nur die Wassertemperatur stimmt nicht. Lunenburg ist die älteste deutsche Siedlung in Kanada und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Ganz wider Erwarten ging es dort recht beschaulich zu. Ich konnte das Motorrad problemlos parken und einenP1110877 kurzen Stadtbummel machen. Weit kann man da sowieso nicht gehen, da die Stadt den Hügel hinauf gebaut ist und das in Motorradklamotten doch etwas anstrengt. Zumal es heute über 20Grad hatte! Der heutige Campingplatz liegt etwas außerhalb und nicht zwischen den Highways eingezwängt, so wie letzte Nacht. Hier ist kaum mehr als das Rauschen des Windes zu hören und so kaP1110881nn ich heute auf die Ohrstöpsel verzichten. Hier habe ich auch wieder mal eine schöne Zeltwiese. Warum gibts das nicht öfters?P1110861

Samstag, 30. September 2017

Cabot Trail

P1110793Die Nacht war dann doch etwas arg stürmisch, sodaß ich heute morgen mein Zelt lieber abgebaut habe und weitergezogen bin. Fast die Hälfte des Cabot Trails bin ich gestern schon gefahren und so kam heute der Rest dran. Die Straße führte auch heute wieder teilweise durch den Nationalpark und so waren da auch zahlreiche Aussichtspunkte für Fotos. Die Laubfärbung zeigt sich bislang nur schwach. Daß die Färbung hier so viele Nuancen hat ist kein Wunder: Die Vielfalt des Mischwaldes ist größer als bei uns. Zwischendrin habe ich P1110796Apfelbäume entdeckt und sogar verschiedene Sorten! Da konnte ich mir heute direkt den Supermarkteinkauf sparen. Das Wetter war heute nicht ganz so freundlich, aber trotz vieler dunkler Wolken  hat mich der Regen nur gelegentlich getroffen. Aber es war weiter herbstlich frisch und am Abend war die Temperatur wieder bei 4,5 Grad angekommen. Dafür habe ich ein schönes Campingplätzchen bei Baddeck gefunden, auf dem ich noch eine Nacht bleiben werde. Dann habe ich morgen den ganzen Tag für den Südteil von Cape Breton.P1110803

Freitag, 29. September 2017

Meat Cove

P1110772Ich habe heute mal als kleine Runde den Cabot Trail geplant und das Wetter sah auch vergleichsweise anständig aus. Aber es kam anders als gedacht. Die Straße führte wunderbar kurvig an der Küste entlang und wenn ich den Verlauf schon gekannt hätte, dann hätte ich hier die mittlerweile eckigen Reifen wieder richtig rund fahren können. Aber auch die Aussichten hinter jeder Kurve wurden immer wieder übertroffen. Ja und dann wurde ich von einem Porsche-Fahrer aus Washington-State angehupt. Der Fahrer, Corby, haP1110774tte mein deutsches Kennzeichen erkannt und war so begeistert, daß erstmal eine Fotosession fällig war. Und weil Mittagszeit war, wurde ich auch noch ins nächste Fischerdorf zu einer Seafood-Chowder eingeladen. Thanks a lot, Corby and Jeannie! You both made my day! Nach einer Empfehlung von einigen Motorradfahrern aus Maine bin ich der Abzweigung nach Meat Cove gefolgt. Dort soll es einen sensationellen Campingplatz direkt an den Klippen geben. Was soll ich sagen, dieP1110775ser Platz ist definitiv unter den Top3! Ich habe jetzt wohl erstmals sämtliche Zeltheringe benutzt, um das Zelt sicher an seiner Stelle zu halten. Der Wind hier bläst recht ordentlich. Ein Seafood-Restaurant ist auch noch da, um den Abend würdig abzuschließen. Bei den weiteren Campern, die nach mir noch kamen, waren auch Rüdiger, Helga und Moni, die auch schon einige Wochen mit ihrem Leih-RV unterwegs sind. So wurde es ein gemütlicher Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und guter Unterhaltung. Morgen sehe ich mal zu, noch den Rest des Cabot TrP1110779ails zu fahren und vielleicht bleibe ich auch noch eine Nacht auf diesem Campingplatz.P1110780

Donnerstag, 28. September 2017

kürzester Fahrtag :-(

Der Regen hatte gestern abend begonnen, einige Stunden, bevor ich auf die Fähre zurück nach Nova Scotia konnte. An sich hätte ich Zeit gehabt, noch einige Stichstraßen an die Küste zu fahren, zum Beispiel zum Cape St. George oder Rose Blanche. So aber bin ich recht früh in Port-aux-Basques angekommen und habe zugesehen, daß ich mich irgendwo unterstellen konnte. Auf der Fähre hat man diesmal den Seegang etwas gespürt, es war aber nicht unangenehm. Am Morgen in North Sydney hat es leider immer noch geschüttet, zusätzlich gab es noch ein leichtes Gewitter. Dafür war es 20 Grad warm! Ich bin erstmal nur ein paar hundert Meter zum Frühstücken zu Timmy gefahren. Die Vorhersage für ganz Nova Scotia war schlecht für heute und es ließ auch tatsächlich nicht nach. Irgendwer erzählte mir, das wären die Reste eines dieser tropischen Stürme aus der Karibik. Ich habe dann auch kurz nach Mittag ein Motelzimmer bezogen, denn irgendwohin zu fahren, hätte heute keinen Sinn gehabt. Dafür kann ich dann morgen zum Cabot Trail starten und abends hoffentlich auch wieder campen.

Dienstag, 26. September 2017

kleine Parkrunde

P1110751In der Nacht hatte es neben starkem Regen auch noch etwas gewittert. Am Morgen war aber alles wieder trocken und es war auch nicht sonderlich kalt. Allerdings hingen die Wolken ziemlich tief und dunkelgrau, sodaß man meinen konnte, es fängt jeden Moment an zu regnen. Es blieb aber den ganzen Tag fast trocken, nur war es meistens ziemlich dunkel. Der Wettercheck für die nächsten Tage sah leider nicht ganz so gut aus. Entweder ich fahre morgen wieP1110761der los und komme nahezu trocken an der Fähre an. Oder ich hänge eine weitere Nacht dran, muß dann aber wahrscheinlich im Regen abbauen und auch fahren. Oder ich hänge zwei Nächte dran und verbringe dann wahrscheinlich einen Tag bei Regen mehr oder weniger im Zelt. Der Nationalpark ist zwar sehr schön, aber dann doch eher was zum Wandern. Andere Angebote wie Bootsausflüge wurden inzwischen schon eingestellt. Sind ja auch kaum noch Touristen da. Gegen Abend wurde es immer kälter und für die Nacht sind sogar 0 P1110752Grad vorhergesagt. Es ist jetzt einfach die Zeit, wo man entweder seine Cabin für den Winter fertig haben oder sich schleunigst vom Acker machen sollte. Und so nehme ich Option 1 und fahre morgen schon zur Fähre zurück nach Nova Scotia. Meine kleine Zeltheizung funktioniert übrigens hervorragend und schafft es angenehmes Klima.

Montag, 25. September 2017

Gros Morne Nationalpark

P1110753Heute war bestes Fahrwetter, etwas kühl zwar, aber sonnig und wenig Wind. Überall, wo ich angehalten habe und angesprochen wurde, wurde ich meistens auch nach dem Ziel gefragt. Und auf meine Antwort “Gros Morne Nationalpark” waren alle ganz begeistert und habe davon in höchsten Tönen geschwärmt. Da war ich ja mal gespannt. Und tatsächlich, je näher der Nationalpark kam, umso bergiger wurde die Landschaft. Die Straße im Nationalpark kann man sich vorstellen wie die Großglockner-Straße: Bester Zustand und Kurven ohne P1110744Ende. Nur daß man hier die Straße für sich alleine hat. Und natürlich sind die Berge nicht so hoch. Der Campground kam bald in Sicht und ich habe ein “Seegrundstück” für mein Zelt bekommen. Das war so idyllisch, daß sich sogar “Wildlife” hier wohl und durch mich nicht gestört gefühlt hat. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage habe ich immer wieder verfolgt und gehofft, daß sich noch was dran ändert. Es soll nämlich sogar schon heute nacht etwas regnen. In Erwartung desP1110745sen habe ich heute rechtzeitig bei Walmart einen billigen Haartrockner zur Verwendung als Heizlüfter erstanden. Dazu noch ein ebenso billiges Verlängerungskabel, um den Strom ins Zelt zu bekommen. Hätte ich schon viel früher kaufen sollen. Damit sollte sich das feuchtklamme Klima im Zelt vertreiben lassen. Nach dem Zeltaufbau bin ich dann noch in den “Ort” gefahren, in der Hoffnung, was zu essen zu finden. Leider war alles wie ausgestorben und ein Restaurant oder Ähnliches war nicht zu finden. Wenigstens gab es Sprit fürs Motorrad. Und ein GemischtwareP1110746nladen hatte offen, der als solcher ungefähr genauso leicht zu identifizieren war wie die in der russischen Einöde. Drinnen ein paar Regale mit einer Auswahl von Allem, was man in der Einöde brauchen könnte: Cerealien, Dosenfutter, Motoröl, Backwaren, Bier, Glühlampen, Mückenmittel, Tiefgefrorenes, Nutella. So habe ich mir dann ein Abendessen aus Dosenfleisch und einer Art Weißbrotsemmel zusammengestellt. Weiter rumzusuchen war keine Option, da es inzwischen dunkel wurde und hier so einiges Tierzeugs über die Straße läuft. Naja, und kaum hatte ich es mir im Zelt gemütlich gemacht, fing es auch schon zu tröpfeln an.

Sonntag, 24. September 2017

Sweet Bay und Bonavista Peninsula

P1110709Gestern hatte ich eine Einladung, Chantelle`s Eltern zu besuchen. Ich bin mir im Moment nicht sicher, ob ich das am Beginn dieses Blogs erwähnt habe: Das war die supernette Familie meines ersten AirBnB, als ich im April in Halifax angekommen bin. Ihre Eltern leben auf Newfoundland und verbringen den Sommer in einem dieser schönen Fischerdörfer an der Küste in ihrer Cabin. Was soll man sagen: Unsereins setzt sich abends auf die Couch und glotzt in den Fernseher, dort hat man ein Panoramafenster zP1110700um Meer und schaut den Wellen zu! Das “Programm” ist weitaus interessanter und Werbeeinblendungen gibts auch keine. Zum Abendessen gab es Dorsch, frisch am Morgen aus dem Meer gefangen. Heute morgen hätte ich auch mit raus fahren können, aber das fiel wegen des starken Wellengangs leider aus. So bin ich nach dem leckeren Frühstück noch die Bonavista-Halbinsel abgefahren und habe mir die Dörfer und Buchten angesehen. Ganz an der Spitze soll dort 1497 P1110713John Cabot auf der Suche nach einer Westroute nach Asien auf Land getroffen sein. Wieder in Richtung Westen habe ich mich am Abend auf dem schon bekannten Campingplatz in Gander einquartiert. Obwohl heute im Laufe des Tages die Sonne herauskam, ist es ziemlich frisch geblieben. Morgen sehe ich zu, daß ich zum Gros Morne Nationalpark komme. Mal sehen, wie lange ich dort bleibe. Für die nächsten 2 Tage sieht die Wettervorhersage noch gut aus, aber dann P1110733ist starker Regen angesagt. Entweder fahre ich frühzeitig zur Fähre oder ich sitze es aus. Denn zum Rumfahren im Regen habe ich eigentlich keine Lust.

Donnerstag, 21. September 2017

Pond und Cove

P1110626Heute bin ich von St. John`s wieder Richtung Westen gestartet. St. John`s ist schon eine sehr nette kleine Stadt, insbesondere Downtown und der Hafen. Leider war der Campingplatz von der Innenstadt aus zu Fuß kaum erreichbar, sodaß ein abendlicher Restaurantbesuch mit alkoholischem Getränk ausfiel. Beim Zusammenpacken am Morgen hat es entgegen der Vorhersage nicht mehr geregnet, sodaß das Zelt vom starken Wind direkt trocken geblasen wurde. Ich habe mich dann entlang der Küste auf den Kleinststraßen geP1110654halten. Dabei kommt man ständig an unzähligen Buchten, Fischerdörfern und kleinen Seen vorbei. Die Siedlungen sind hier teilweise wie aus dem Ei gepellt. Es werden auch ständig neue Häuser gebaut und zum Kauf angeboten. Könnte mir gefallen… Den angepeilten Campingplatz mußte ich ein wenig suchen, denn weder der Eintrag in der App noch in den Navidaten war aktuell. Als ich ihn schließlich gefunden hatte, war es einer dieser Glücksgriffe: Sehr nette BetreiP1110684ber, total ruhig und ausgesprochen günstig. Weil es inzwischen abends doch recht kühl wird, habe ich mir diesmal ein Feuer angemacht. Und weil ich keine so große Menge Feuerholz brauchte, wie verkauft wurde, hat man mir das Holz auch noch geschenkt! Dazu war der Platz auch noch am Wasser und Mücken gibts wegen der niedrigen Temperaturen auch keine mehr. Ich liebe dieses Land…

Montag, 18. September 2017

Newfoundland

P1110601Gestern bin ich also wieder über die Confederation Bridge nach New Brunswick und von dort weiter nach Nova Scotia gefahren. Besonders auf Cape Breton merkt man sogar an der Beschilderung den starken schottischen Einfluß: Zusätzlich zu Englisch stehen die Ortsnamen auch noch auf Gälisch auf den Schildern. An sich war es eine ziemlich lange Tagestour, aber da meine Fähre nach Newfoundland erst um kurz vor Mitternacht startete, hatte ich ewig viel Zeit. Nach dem Verzurren des MotorP1110603rades habe ich mich auf den Weg zu meinem reservierten Sitz gemacht. Kabinen waren zum einen schon alle weg und zum anderen lohnt sich das wegen der vergleichsweise kurzen Überfahrt nicht. Man wird ja immer viel zu früh am Morgen aufgeweckt. Den Sitz hätte ich auch nicht unbedingt dazubuchen müssen, denn ein normaler Sitz wäre schon inklusive gewesen. So hatte ich aber für kleines Geld einen sehr bequemen Schlafsessel in einem abgeschlossenen Bereich, was sich im Nachhinein als sehr gut herausgestellt hat, denn ich biP1110609n vergleichsweise ausgeruht aufgewacht. Die Insel sieht hier an der Südwestecke ganz anders aus, als die bisherigen Ecken von Canada. Alles ist felsig und der Trans-Canada-Highway führt kurvig durch bergige Gegenden. Nicht umsonst wird Newfoundland auch “The Rock” genannt. Die Entscheidung heute war, wie weit fahre ich? Das Wetter heute war super sonnig, aber für morgen und übermorgen wird Regen für die Westküste erwartet. So habe ich heute gleich mal die halbe Strecke bis St. John`s zurückgelegt. Leider hatten hier dann die Campingplätze sP1110613chon alle geschlossen, sodaß ich trotz bestem Wetter auch nach einigem Herumsuchen ein Zimmer nehmen mußte. Da muß ich künftig besser aufpassen, besonders wenn die Campingplatzdichte sowieso schon nicht sehr hoch ist. Morgen sollte ich trocken bis St. John`s kommen und der angepeilte Campingplatz hat auch noch offen. Dort bleibe ich dann wenigstens noch eine zweite Nacht, schaue mir die Stadt an und fahre eine Tagesrunde.

Freitag, 15. September 2017

Prince-Edward-Island

P1110570Auf dem Campingplatz bei Bathurst war ich ob der Jahreszeit der Einzige auf der Zeltwiese. Und da es so ruhig war, habe ich glatt “verschlafen”. Vielleicht lags auch an der neuen Zeitzone gegenüber Quebec. Aber weit hatte ich heute sowieso nicht zu fahren, denn ich wollte nur bis Prince-Edward-Island. Die Landschaft bestand wie schon Tage zuvor aus netten Ortschaften, kleinen Buchten, Meeresgeruch und ein Straße durch hügeliges Gelände. Schließlich kam die Confederation Bridge in Sicht, welche Prince-Edward-Island mit New Brunswick verbindet. Leider ist das Bauwerk in seiner ganzen Länge sehr schwerP1110571 zu fotografieren. Obwohl man schon am Beginn die Insel am anderen Ende sieht, zieht sich die Fahrt regelrecht hin. Man glaubt gar nicht, wie lange fast 13 Kilometer sein können. Am Ende bin ich dann auf direktem Weg zu einem Campingplatz bei Charlottetown gefahren. Das Zelt bleibt hier erstmal zwei Nächte stehen, denn morgen mache ich eine (Teil-)Runde über die Insel. Praktischerweise gibts bei den KOA-Campgrounds für ihre besten Kunden des Sommers an diesem Wochenende den zweiten Tag gratis. Na, wenn ich mal kein guter Kunde dieses Jahr war…

Mittwoch, 13. September 2017

Gaspesie die 2.

P1110549Ich bin heute größtenteils der Küstenstraße um die Halbinsel gefolgt. War kein Fehler! Die Aussichten hinter jeder Kurve und nach jedem Hügel erzwingen jedesmal einen Fotostopp. Dazu kommt noch das gewisse französische Flair in den vielen Dörfern entlang der Küste. Eigentlich schade, daß ich in der Schule nie französisch hatte. Denn überall gibt es Küstengrundstücke mit Weitblick aufs Meer und “A vendre”-Schild…


P1110558P1110559