Mittwoch, 31. Mai 2017

Texas

P1090450Texas im Osten ist wie Louisiana: Ziemlich grün, etwas hügelig, aber auch warm und feucht. Morgens geht es meistens noch, aber tagsüber steigen die Temperaturen auf über 30 Grad. Wie immer stehe ich vor dem Problem, ob ich bei der Temperatur die Goretex drüberziehe und dann von innen naß werde oder einfach hoffe, daß sich die Wolken wiedP1090460er verziehen. Hier in Texas tauchen auch diese Pferdekopfpumpen auf. Diese werden benutzt, wenn der unterirdische Druck nicht ausreicht, um das Öl nach oben zu bekommen. Ja, und wie man sieht, gibts hier immer noch Öl im Boden. An manchen Stellen liegt auch ein leichter Ölgeruch in der Luft. Das Grün verschwindet langsam aus der Landschaft uP1090457nd weicht einem verdorrten Braun. Dabei steigt die Höhe laut GPS langsam aber sicher an. Leider braut sich nun doch genau in Richtung des von mir ausgesuchten Campingplatzes ein Gewitter zusammen. Ausweichen geht schlecht, da hier die Plätze etwas rar gesät sind. So checke ich kurzentschlossen in ein Motel an der Strecke ein, bevor das Unwetter losbricht. Ist auch gerade nicht verkehrt, denn dann habe ich mal wieder stabiles Internet und kann Fotos sichern. Auch die Route werde ich mal etwas überarbeiten, denn manche geplanten Abschnitte sehen am BildschirP1090462m super aus, nur das GPS kann sie nicht aktivieren. Und dann muß ich mich schon wieder um Reifen kümmern. Der hintere Reifen will ja auch mal ersetzt werden. Vielleicht in Albuquerque oder Denver. Dem Schild im Bild links bin ich nicht nachgefahren, denn mir fehlte heute einfach die Zeit für einen Besuch bei unserer Kanzlerin Open-mouthed smile.

Sonntag, 28. Mai 2017

Lake Jeff Davis, Mississippi

P1090422Der Morgen heute auf dem KOA bei Ozark begann nicht besser als er hätte sein können. Chris und Danielle haben mich zum Frühstück auf Kaffee und Omelett eingeladen. Es war ein toller sonniger Morgen mit einer guten Unterhaltung mit supernetten Menschen. Zu guter Letzt bekam ich auch noch eine Reisehängematte geschenkt. Was soll man da noch sagen? Thanks a lot, Chris and Danielle, you made my day!
Danach gings gut loP1090431s, aber bald mußte ich den ziemlich dunklen Regenwolken ausweichen. Das hin und her erkennt man wahrscheinlich auch auf dem Track.  Ansonsten war die Landschaft wieder nur unspektakulär grün. Irgendwann habe ich mal wieder eine Staatsgrenze überschritten, diesmal die zu Mississippi. (Was für ein Wort, ich muß mich jedesmal beim Tippen aufs Äußerste konzentrieren). Das Zelt habe ich heute abend am Lake Jeff Davis aufgeschlagen. Es ist total ruhig hier. Und es gibt fast keine Mücken oder anderes fliegendes Ungeziefer hier.Einziger Nachteil: Es gibt keine Dusche. Muß es halt mal so gehen. Ich schlafe ja alleine im Zelt Winking smile.
P1090434Die Allstays-App, die ich für die Campground-Suche gegen Abend verwende, weist diesen Platz eigentlich mit Dusche aus. Aber Fehler können ja mal vorkommen. Ansonsten ist die App super: Es werden immer die GPS-Koordinaten des Campgrounds angegeben, die ich dann ins GPS eintippen und mich dorthin routen lassen kann. Das konnte mit diesem Komfort mein altes Gerät auch noch nicht.

Samstag, 27. Mai 2017

neuer Reifen

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Heute habe ich mir vorgenommen, mal nach einem neuen Vorderreifen Ausschau zu halten. Der Anakee III war jetzt nach immerhin 25000km (!!!) platt. Bis zum Gewebe hätte ich vielleicht noch etwas Laufleistung gehabt, aber man weiß ja nicht, wie lange es dauert, bis man was bekommt. In Tallahassee hat es dann nicht lange gedauert und ich hatte meinen neuen Vorderreifen. Ist jetzt vielleicht ein wenig zu “cross”, aber einen reinen Straßenreifen wollte ich nicht. Und dieser GoldenTyre GT218 ist auf jeden Fall schwarz und rund! An das Laufgeräusch eines Stollenreifens muß ich mich bei der BMW wieder gewöhnen. Ich muß echt sagen, dafür daß ich unangemeldet an einem Samstag des Memorial Weekends ankam, haben die Jungs von Orion Motorsports einen tollen Job hier gemacht.P1090420 Hätten ja auch auf einem Termin bestehen können. Auch der Preis war inklusive Aus- und Einbau des Rades absolut fair. (Natürlich habe ich abends selber nochmal alle Schrauben nachkontrolliert, da kann ich einfach nicht anders…) An sich wollte ich im Süden entlang Richtung Houston fahren. Aber nach den letzten Erfahrungen mit Ballungsgebieten werde ich mir das sparen. Und so bin ich danach Richtung Norden abgebogen und habe bei Ozark (Alabama) auf einem Campingplatz eingecheckt. So habe ich auch gleich noch einen weiteren Bundesstaat in der “Sammlung”. Morgen fahre ich dann mal “frei Schnauze” Richtung Westen, bis ich irgendwann wieder auf die geplante Route treffe.
Übrigens habe ich heute noch in Florida auf dem Weg nach Westen unbemerkt eine Zeitgrenze überfahren. Ich befinde mich nun in der Central Time Zone und somit 7 Stunden nach der mitteleuropäischen Sommerzeit.

Mittwoch, 24. Mai 2017

Key West

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Die Keys sind alle nur über eine einzige Straße, den Overseas Highway, miteinander verbunden. Entsprechend gehts da auch rund, denn jeder, der auch nur auf die Nachbarinsel will, muß ihn benutzen. Übermäßige Geschwindigkeitsübertretungen werden durch allgegenwärtige Polizeipräsenz im Zaum gehalten. Dabei ist das Maximaltempo für mich als Motorradfahrer teilweise schon echt am Limit. Wegen des starken Seitenwindes (man fährt ja immerhin übers offene Meer) gerade auf Brücken habe ich gut zu tun, das Motorrad in der Spur zu halten.P1090388 Die Aussichten sind die ganze Strecke immer wieder unglaublich und man kann sich am türkisfarbenen Wasser kaum sattsehen. Karibik eben. Key West selbst ist natürlich super-busy. Leider touristisch sehr überlaufen. Gerade im Zentrum reiht sich ein T-Shirt-Laden an den nächsten, unterbrochen nur von Food-Anbietern und Tourveranstaltern aller Art. Der Ort scheint die Party-Location schlechthin darzustellen.  Das Fortbewegungsmittel hier ist der Scooter, wie auch bei uns in Südeuropa.
Morgen gehts wieder Richtung Norden und dann Richtung Westküste.

Dienstag, 23. Mai 2017

Little Crawl Key

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Heute habe ich es endlich bis zu den Florida Keys geschafft. Zunächst allerdings ging es erstmal südwärts und dann ostwärts durch die Everglades. Was das für ein Sumpfgebiet ist, kann man schon am Geruch erahnen. Kein Wunder aber auch bei mal wieder 32 Grad im Schatten (den es nicht gibt!). Je näher man Richtung Miami kommt, umso mehr häufen sich die Anbieter von Airboat-Touren. Ich frage mich ja schon ein wenig, ob das naturverträglich ist, wenn im Sommer Unmengen an Touristen mit diesen Booten durch den Nationalpark heizen.P1090359 An Miami bin ich erstmal vorbeigefahren und bei Key Largo auf die Kette der Keys eingebogen. Von hier sind es knapp 200km bis zum Endpunkt auf Key West. Ich habe aber schon vorher den Curry Hammond State Park Campground auf Little Crawl Key angesteuert. Von hier ist es eine schöne Tagestour nach Key West und wieder zurück. So kann ich das Zelt mal einen Tag länger stehen lassen. Und es ist nicht die schlechteste Stelle dafür, wie man auf dem Strandbild sehen kann!P1090363 

Im Wasser schwimmt leider ein Haufen Zeugs rum und baden habe ich jetzt auch keinen gesehen. Das Wasser hat meiner Meinung geschätzte 30  Grad (aber sicher nicht viel weniger!), da kommt man beim Schwimmen wahrscheinlich noch ins Schwitzen. Hier auf den Keys ist es übrigens 2-3 Grad kühler und es weht auch ein leichter Wind.

Montag, 22. Mai 2017

Fort Myers

Der Campground von letzter Nacht war gar nicht mal schlecht. Immerhin waren kaum Gäste da und ich hatte die Zeltwiese für mich allein. Außerdem konnte ich hier mal die Schmutzwäsche wieder in saubere Wäsche verwandeln. Man glaubts ja kaum: Selbst die Waschmaschine und der Trockner haben einen Kreditkartenleser zur Bezahlung.P1090322

Die Route südwärts durch Florida verläuft unspektakulär. Das Land ist recht flach und manchmal geht die Straße schon bis zum Horizont. Wo solche kleinen Seen sind, drücken sich die Luxushäuser in solchen “Gated Communities” zusammen. Das sind Wohnsiedlungen mit meist einem protzigen Portal an der Zufahrtsstraße, immer kameraüberwacht, oft sogar mit Schranke und Pförtner.

Das ist übrigens mP1090329ein Campingplatz für diese Nacht inmitten eines Palmenwaldes. Ist das nicht eine Idylle? Ich muß nur aufpassen, daß ich immer Taschen und Koffer geschlossen halte, denn hier flitzen lauter kleine Eidechsen (oder was ich als solche bezeichnen würde) herum. Vorhin fiel eine von einer Palme und landete genau neben dem Motorrad. Leider habe ich keinen Zoom und wenn ich mich bewegt hätte, wäre das Tier sofort verschwunden. Vielleicht kann man es bei entsprechenP1090335der Vergrößerung genau in der Bildmitte erkennen.

Wer hier mal campen möchte, es ist der Koreshan State Historic Site Campground.

Samstag, 20. Mai 2017

Reed Bingham State Park, Georgia

P1090313Heute morgen hatte es beim Zeltabbau immerhin noch 20 Grad. Aber die Luftfeuchtigkeit muß sehr hoch gewesen sein, denn die gefühlte Temperatur war weitaus höher. Auf den Straßen liegt ja so einiges an Roadkill herum. Diese Schildkröte war gerade dabei, die Straße zu überqueren. Da habe ich doch lieber angehalten und sie manuell auf die andere Seite befördert. Daß man da übrigens keine Füße sieht, liegt daran, daß sie gegenüber meinem Fotoapparat schon in Abwehrhaltung gegangen ist.
Die Landschaft wurde heute noch weitläufiger und die Temperaturen höher. Leider haben mich die drüberziehenden Gewitterschauer immer wieder in Fastfood-Läden oder Tankstellen zum Unterstellen gezwungen. Auch die Route habe ich immer wieder danach angepaßt, wo es heller war. Einen Vorteil hatte der Regen jedenfalls: Mein Heuschnupfen ist wieder weniger geworden. Meine Außenjacke habe ich trotz Regengefahr weggelassen, denn es kühlte einfach nicht ab.
Dafür gibts wieder eine neue “Herausforderung”: Kaum hält man an, dauert es keine zehn Sekunden, bis man von Myriaden winziger Fliegen gefunden wird. Das gekaufte Spray irritiert die Biester nur zum Teil und kurzzeitig. Es geht hier aber auch nicht der Hauch eines Windes. Die Spraydose fühlt sich schon bedenklich leer an…

Freitag, 19. Mai 2017

Lake Oconee, Georgia

Heute morgen gabs auf dem Ironhorse Motorcycle Campground noch ein super Frühstück mit Eiern, Speck und Toast. P1090308Danach habe ich zugesehen, daß ich heute mal Strecke Richtung Süden mache. Morgens waren es noch angenehme 18 Grad, die im Laufe des Tages heute teilweise auf 31 Grad anstiegen. Dabei habe ich die Grenze zu South Carolina und Georgia überschritten. Die Gegend veränderte sich von einer Berglandschaft hin zu nur noch weit geschwungenen Hügeln. In Greensboro noch schnell ein paar Sachen eingekauft, vor allem Wasser. Und natürlich mal wieder getankt. Habe ich schon erwähnt, welches “Vermögen” der Sprit hier kostet? Das “Regular” entspricht ungefähr unserem 91er Oktan, welches ja abgeschafft wurde. Das 89er hier entspricht ungefähr unserem Super, daher tanke ich das meistens, wenn es verfügbar ist. Ansonsten verträgt die Motorsteuerung der F800 so einiges klaglos, das habe ich schon in Südamerika gesehen. Gemessen wird hier in Gallonen, und umgerechnet auf Euro tanke ich immer irgendwo zwischen 0,52 ct/L und 0,72 ct/L. Ist das nicht ein irrer Preis? Bei der Sparsamkeit des Motors treten so die Spritkosten in den Hintergrund.
Zum Tanken gehe ich mittlerweile meistens vorher zum Kassierer rein und gebe ihm vorab einen Zwanziger. Dann tanke ich voll und hole mir das Wechselgeld ab. Daß meine deutsche Kreditkarte direkt an der Säule funktioniert, kommt nur selten vor. Und wie bei uns zuerst den Tank zu füllen und dann drinnen zu bezahlen, ist noch seltener möglich.
Mehr Gedanken mache ich mir da schon um den Reifen, der langsam das Flachprofil eines Pkw-Reifens annimmt. Da haben auch die Kurven in den Smoky Mountains nicht mehr geholfen.

Donnerstag, 18. Mai 2017

Great Smoky Mountains National Park

Der Campingplatz von letzter Nacht war nicht schlecht. Da hätte ich es glatt noch einen Tag länger ausgehalten, aber ich wollte ja ein paar empfohlene Strecken in den Smoky P1090287Mountains abfahren. Als da wären der Cherohala Skyway, Route 28 und der “Tail of the Dragon”. Allerdings sind diese Strecken bei weitem nicht mehr so leer wie noch der Blue Ridge Parkway. Ganz besonders der Tail of the Dragon, welcher vorgibt, 318 Kurven auf 11 Meilen aufzuweisen, hat ein Verkehrsaufkommen wie das Stilfser Joch an einem sonnigen Wochenende. Die Kurven sind schon gut, keine Frage. Aber aIMGA0023uf der gesamten Strecke gelten 30 Meilen pro Stunde, das sind gerade mal 48 km/h. Und überwacht wird das durch Sheriffs, die sich überall postiert haben. Die Straßen hier haben übrigens meistens eine doppelt durchgezogene Linie, sodaß Überholen zumindest illegal ist. Es gibt aber auch “Spezialisten”, die fahren da nur mit 20 mph durch und bremsen auch noch vor jeder Kurve. Da habe ich schon langsam Schwierigkeiten, meinen beladenen Reisedampfer aufrecht zu halten. Wie hier die Kurvenfotografen, derer es hier bestimmt vier oder fünf gibt, auf ihre Kosten kommen, ist mir ein Rätsel. Eine schöne Schräglage können die kaum aufs Bild bekommen. P1090298Am Start- bzw. Endpunkt ist wie am Stilfser Joch das Schaulaufen der Fahrzeuge zu sehen. Und weil die meisten Fahrzeuge von Harley-Davidson sind, wird natürlich auch der Auspuff vorgeführt. Was zu Futtern gibts natürlich auch. Solche Dreiräder wie links auf dem Bild sind hier recht beliebt. Entweder zwei Räder vorn und eines hinten oder umgekehrt. Ich vermute mal, daß man die mit dem Pkw-Führerschein fahren darf.
Abends habe ich dann wieder auf einem Motorcycle Campground eingecheckt. Meine Befürchtungen, es könnte wegen eines Treffens von V-Strom-Besitzern lauter werden, waren völlig grundlos.

Dienstag, 16. Mai 2017

Jane`s Country Cafe, Meadows of Dan, VA

2017-05-16 09.00.14

Heute bin ich vergleichsweise gut weggekommen. Nach ein paar Minuten war ich dann schon bei Jane`s Country Cafe im angrenzenden Ort. Das Frühstück dort hat mich eine schlappe Stunde Zeit gekostet! Wenn man eines nicht sagen kann, dann dass man kleine Portionen serviert bekommt. Ich bestellte mir ahnungslos das “Breakfast Special”. Was dann kam, ließ vermuten, dass ich ungewollt an einem Eßwettbewerb teilnehmen würde. Dieses “Italian Sausage Omelett” mit Hashbrowns war beim besten Willen nur zu 3/4 zu schaffen. Echt schade um den Rest, denn das war wirklich lecker. Wenn mal wer hier vorbeikommt, der Laden ist zu empfehlen.
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Ansonsten ging es weiter den Parkway entlang. Die Aussichten über die Landschaft sind auf jeden Fall toll, aber nach mehreren hundert Kilometern auf dem Parkway halt immer die gleichen. Hier laufen ja auch die Weitwanderer irgendwo durch die Appalachen Richtung Norden und ich kann mich da noch an ein Buch erinnern, wo dieses wochenlange Wandern durch ständiges Grün beschrieben wird. Jetzt fahre ich erst einige Tage da durch, aber langsam bekomme ich ein Gefühl für diese Eintönigkeit.P1090275

Eine Gedenktafel entlang des Blue Ridge Parkways berichtet hier von der Entstehung eines bekanntes Songs, auch wenn es keine rühmliche ist.

Nachtrag: Ich habe seit einiger Zeit einen speziellen Füllstutzen für mein Trinksystem vermisst. Eigentlich hatte ich diesen schon als verloren abgeschrieben. Natürlicher Schwund eben bei solch einer Reise. Aber siehe da, er fand sich zufällig in einer der zahlreichen Taschen in der TT-Kombi wieder, als ich wegen des wärmeren Wetters endlich die Außenjacke wegpacken konnte. Dafür fehlt mir jetzt das Reservepack Mignonzellen für die Maus. Keine Ahnung, wo die jetzt wieder sind. Werde ich mir morgen wohl welche kaufen müssen. Danach tauchen die eingepackten Batterien sicher wieder auf…

Montag, 15. Mai 2017

Blue Ridge Parkway

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Der Beginn des Blue Ridge Parkway, einer Panorama-Höhenstrasse aus den 30ern des letzten Jahrhunderts. Die Strasse führt zunächst immer am Kamm bzw. nahe daran entlang. Die vielen Haltebuchten bieten irrsinnig tolle Ausblicke von oben über die Landschaft. Das Beste daran ist, daß fast kein Verkehr herrscht. Für den kommerziellen Verkehr ist die Strasse gesperrt. Das Tempolimit auf dem Parkway liegt bei 45mph, das sind 72km/h. Hört sich wenig an, aber reicht völlig zum P1090260Rumschauen und bei manchen Kurven muß man sich mit diesem Tempo richtig reinlegen. Überraschungen gibts kaum, höchstens mal ein Ast auf der Strasse. Faszinierend ist der Ausbau der Strasse: Es gibt keinerlei Infrastruktur, man fährt hunderte von Kilometern einfach nur durchs Grün. Strassen, die den Parkway queren, werden mittels Brücken drunter oder drüber geleitet. Es gibt praktisch keine Kreuzungen und nur wenige Auf- und Abfahrten. Zum Tanken muß P1090263man gezielt runterfahren und die nächste Stadt ansteuern. Diese ist dann aber auch nicht weit.

Das Wetter hat mittlerweile auf “schön” umgeschaltet. Es hat 20-25 Grad, also bestes Fahr- und Fotowetter. Die beiden letzten Campgrounds hatten schöne Sanitärräume mit heißen Duschen. Heute bin ich auf einem Motorcycle Campground, da sind nur Zweiräder erlaubt. Ein wenig basic zwar, aber dafür auch sehr günstig. Die Campingwiese ist idyllisch zwischen Bäumen an einem kleinen Bach gelegen. Da werde ich bei dem Geblubber heute P1090265besonders gut schlafen. Mückenspray habe ich mir auch besorgt und wie es aussieht, scheint es zu wirken. Gute Nacht!

Sonntag, 14. Mai 2017

Waltons Mountain, Virginia

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Bevor ich auf den Blue Ridge Parkway gefahren bin, habe ich noch einen Abstecher nach Schuyler gemacht. Den Ort kennt sicher jeder besser unter dem Namen Waltons Mountain. Dort gibt es ein nettes kleines Museum mit Dingen aller Art zur Serie. Die nette ältere Lady an der Museumskasse hätte gut und gerne aus dieser Zeit stammen können (ohne ihr zu nahe treten zu wollen!).

Samstag, 13. Mai 2017

Blue Ridge Mountains

Ich bin heute extrem früh gestartet. Nicht ganz freiwillig, aber der letzte Campground war auch das Allerletzte. Nicht genug damit, dass irgendwelche Vollidioten den ganzen Abend mit Golfcars (benzinbetrieben!) übers Gelände fahren. Nein, morgens um 5 startet der erste seinen Truck und läßt ihn erstmal gründlich warmlaufen, bevor er losfährt. Unfassbar!
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Ich habe schnell zusammengepackt und den ungemütlichen Campground verlassen. Die Gegend wurde mittlerweile richtig hügelig und das Fahren machte wieder richtig Spass. Leider war es noch recht trüb und neblig.

 


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Irgendwann habe ich dann auch die Grenze zu Virginia überschritten und die Blue Ridge Mountains kamen in Sicht.

Im Prinzip sieht es aus wie im bayrischen Voralpenland, nur dass man kaum Verkehr auf den Strassen hat. Heute war ich wegen der nassen Strasse noch das Hindernis, morgen wird das anders werden! Denn am Nachmittag wurde es trocken und ich konnte ordentlich in den Kurven Gas geben. Die vergleichsweise unscheinbaren Warnschildchen in den schärferen Kurven sollte man unbedingt beachten.
P1090197Am frühen Nachmittag habe ich diesmal gezielt einen KOA Campingplatz gesucht und es mir dort gemütlich gemacht. Noch bin ich nicht ganz im Campingmodus und so bin ich abends in den nächsten Ort zu einem Subway gefahren. Wie so oft bei irgendwelchen Stopps werde ich gleich angesprochen und nach dem Woher und Wohin gefragt. Der nette Mensch diesmal erzählte mir, dass er eine 1100er Kawasaki fährt und hat mich gleich auf das Sandwich eingeladen. Wir haben uns dann beim Essen sehr gut unterhalten. So kann es gerne weitergehen!

Donnerstag, 11. Mai 2017

White Star Park Campground, Gibsonburg OH

Heute morgen gings nun nach einem ordentlichen Frühstück mit Rührei, Bacon, Toast und reichlich Kaffee los. Diesmal auf die richtig lange Strecke Richtung Florida. Angepeilt waren für diesen Tag ca. 300km und das reicht auch, wenn mal wieder eine Grenze dazwischen ist.
P1090171Zunächst führte die Strecke über endlos gerade Landstrassen durch das Farmland in Südwest-Ontario. Noch ein letzter Stopp bei Tim Hortons mit Kaffee und Maple Donut in Chatham und dann geradewegs nach Windsor. Auf der anderen Seite von Windsor liegt dann schon Detroit.
Nach der Überquerung der Ambassador Bridge, welche den Fluß zwischen dem Lake Saint Clair und dem Lake Erie überspannt, kam dann mal wieder die US-Grenze. Diesmal waren relativ wenige Fahrzeuge vor mir, sodaß ich recht schnell an das Kontrollhäuschen kam. Wahrscheinlich werden die hinter mir Wartenden recht geflucht haben, denn ich wurde mal wieder nicht so schnell abgefertigt. Natürlich gab es wieder die üblichen Fragen, woher, wohin, Wohnort, Beruf, Arbeit, wieviel Geld dabei. Dazu noch Telefonate wegen des Motorrads und ein Kollege wurde auch noch gerufen. Aber dann war alles in Ordnung (kein Wunder) und ich konnte fahren.

Das zeigt mir jedesmal wieder, mit welchem Luxus ohne Grenzen wir in Europa leben. Das sollte sich jeder vor Augen führen, der meint, die EU wäre überflüssig und man sollte sich doch wieder abspalten.

P1090175In Detroit führte mich das GPS erstmal durch Gegenden mit verfallenen Fabrikanlagen, wo man abends wahrscheinlich besser nicht mehr unterwegs ist. In den Suburbs wurden die Häuser schon wieder ordentlicher und die Rasenflächen davor gepflegter.

2017-05-11 19.54.29Bei Gibsonburg habe ich den Tag dann auf einem Campground abgeschlossen. Erst war ich ein wenig irritiert, weil weit und breit kein Office zu sehen war. Hier mußte man die Campinggebühr einfach in einen Umschlag stecken und in eine Box werfen. Wieder was Neues gelernt.

Samstag, 6. Mai 2017

Snow Shoe Campground, Pennsylvania

Heute morgen bin ich bei trockenem Wetter von Philly losgefahren in Richtung Toronto. Regen gab es schauerweise den ganzen Tag. Wäre es trocken geblieben, so hätte ich schon früher an einem Campground gestoppt. Aber so werde ich die Strecke bis zu meinen Verwandten bei London (ON) ich zwei Tagen machen.
Die Strecke war in natura so super, wie ich sie geplant hatte. Es ging über herrlich kurvige Landstrassen. An einem Abschnitt war alles voller Farmen, die wohl von den dortigen Amish betrieben werden. Man hat jedenfalls immer die charakteristischen Pferdeeinspänner gesehen. Leider ohne Foto wegen des Wetters. Motel war leider kein einziges an der Strecke, dabei hätte ich heute bei 6-8 Grad gerne wieder eines genommen. Als mir dann dieser Campground “über den Weg lief”, habe ich spontan angehalten und den Tag abgeschlossen. Morgen werde ich ein paar mehr Kilometer machen müssen, aber davon sind in Ontario auch ein guter Teil Autobahn.

Mittwoch, 3. Mai 2017

New York, New York!

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Ich hatte es eigentlich schon abgehakt, New York direkt zu besuchen. Der Verkehr bei der Durchfahrt auf dem Weg nach Philadelphia hat mir gereicht. Andreas hat sich die Mühe gemacht, und ist mit mir extra nach New York reingefahren. Sind mal eben 2 Stunden hin und dasselbe wieder zurück. Mit einem Parkplatz hatten wir Glück, aber der kostete für deutsche Verhältnisse unglaubliche 44$ ! Geht aber auch schon bis zu 100$ für einen Tag, daher war das ein Schnäppchen.

 



P1090116Die Stadt ist der Wahnsinn. Bilder können die Atmosphäre dort kaum wiedergeben. Alles ist größer, als man sich das vorstellen kann. Die Häuserfassaden sind gepflastert mit gewaltigen Vollfarbbildschirmen in allen Formen, teilweise vom Erdgeschoß bis zur Dachkante. Think Big eben!

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Geht man aber nur ein Stück in den Central Park hinein, so verschwindet der Lärm im Hintergrund und man fühlt ich wie in einem Erholungsgebiet. Hier gibt es auch Fahrradverleiher, um den Park mit dem Rad erkunden zu können. In den Stadtverkehr drumrum würde ich eher nicht fahren wollen.

 

 

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Blick von der Staten Island Ferry auf Manhattan. Die Fähre ist völlig kostenlos und verbindet Manhattan mit Staten Island. Man hat von der Fähre aus auch eine super Fotoposition auf die Freiheitsstatue. Leider wurde es zu dunkel, um noch ein vernünftiges Foto zu bekommen.

Aber nach diesem Tag heute muß ich hier sowieso nochmal herkommen.und die Stadt für ein paar Tage besichtigen. Wenn man das System der durchnummerierten Straßen mal verinnerlicht hat, ist eine Orientierung auch nicht mehr so schwer.

Nochmal Danke Andreas!

Dienstag, 2. Mai 2017

Philadelphia

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Heute war Stadtbesichtigung angesagt. Wir sind erstmal mit dem Zug nach Downtown gefahren. Es gibt zwar Parkmöglichkeiten, aber wie in jeder Großstadt macht Autofahren hier nicht wirklich Spaß.

 

 

 

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Die Schluchten zwischen den verglasten Hochhäusern sind immer wieder beeindruckend.

 

 



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Die Stadt hat aber auch sehr viele grüne Flächen, die sie sehr gemütlich machen.

 

 

 


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In den Seitenstrassen, wo alles etwas weniger “business” ist, findet man viele solcher Kunstwerke.

 

 

 

Das Wetter hier ist übrigens frühsommerlich (mit Tendenz zu heiß!). Ich laufe inzwischen hier in kurzer Hose und barfuß herum. Den Frühling habe ich glatt übersprungen.